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EM-Qualifikation Marcel Koller: «Ein Spieler verliert seine Qualitäten nicht»

Mit einer grandiosen Qualifikation hat sich Österreich frühzeitig das Ticket für die EURO 2016 gesichert. ÖFB-Coach Marcel Koller spricht im Interview über die Erfolgsfaktoren seines Teams und warum er seit Jahren meistens auf die gleichen Spieler setzt.

Was sind die Schlüsselfaktoren für Österreichs Erfolg?

  • «Wir konnten aus den Spielen der letzten WM-Qualifikation profitieren und daraus unsere Lehren ziehen.»
  • «Wir waren in der Defensive teilweise zu schlampig, zu wenig konsequent. Das haben wir der Mannschaft aufgezeigt und sie hat es in der Folge sehr gut umgesetzt.»
  • «Es braucht auch etwas Glück. Aber mit unserem Spielstil und unseren Siegen haben wir sehr viel Selbstvertrauen getankt.

Warum Marcel Koller seit Jahren an der Stammformation festhält – auch wenn es im Klub nicht läuft.

  • «Wir haben mit einem Scouting zu Beginn herausgefunden, welche Spieler unsere Ideen umsetzen können. Diesen Spielern muss man dann auch das entsprechende Vertrauen entgegenbringen.»
  • «Wenn ein Spieler im Klub zwischendurch nicht zum Einsatz kommt, hat er seine fussballerische Qualität nicht verloren.»
  • «Arnautovic ist ein hervorragender Fussball, der immer noch nicht alle Qualitäten aus sich herausgeholt hat. Aber wir können in Österreich nicht auf einen Spieler wie ihn verzichten. Er verfügt über Qualitäten, die eben nicht jeder andere hat.»

Wie sieht die Spielphilosophie von Marcel Koller aus?

  • «Ich bin nicht einer, der in der Abwehr darauf wartet, dass der Gegner einen Fehler macht. Ich will aktiv sein, den Ball so schnell wie möglich zurückerobern.»
  • «Wenn man mit 2, 3 Pässen ein Tor erzielen kann, dann muss man nicht 50 Mal hin und her spielen.»

Welche Ziele hat Österreich an der EURO 2016?

  • «Wir gehen in jedes Spiel mit dem Sieg als Ziel. Wenn es klappt oder für ein Unentschieden reicht, dann nehmen wir das mit. Verlieren wir, so müssen wir die Köpfe wieder zusammenstecken.
  • «Wir werden uns keine utopischen Ziele setzen. Aber wenn wir unsere Qualitäten abrufen können, dann kommt es meistens gut.»

Welche Rolle haben die Spieler mit Migrationshintergrund in Österreichs Nationalmannschaft?

  • «Es ist nicht anders als in der Schweiz: Sie haben vielleicht einen schwierigeren Weg hinter sich, mussten schon als Kleinkinder kämpfen.»
  • «Im Alter von 18, 19 Jahren, wenn es um die Wurst geht, spürt man Differenzen: Sie haben mehr Biss, mehr Qualität, mehr Feuer in sich.»

Sendebezug: EM-Quali, laufende Berichterstattung, SRF zwei

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