So richtig wurde die Diskussion um «echte« und «falsche» Schweizer im März von Stephan Lichtsteiner angezettelt. Man müsse dafür sorgen, dass sich das Volk weiterhin mit dem Nationalteam identifizieren könne, sagte der Abwehrspieler in einem Interview und löste damit ein grosses mediales Echo aus.
Intensiv geführte Diskussion
Hat die Schweizer Nati wirklich ein Identifikations-Problem? SFV-Generalsekretär Alex Miescher streitet nicht ab, dass die Meinungen darüber auseinander gehen. «Selbstverständlich ist es ein Thema, auch in der politischen Agenda. Es ist etwas, das die Schweizer Bevölkerung interessiert», sagt Miescher, fügt aber bestimmt an: «Diese Bevölkerung ist nicht mehr nur aus Appenzellern und Innerschweizern zusammengesetzt, die beim Rütlischwur dabei waren. Es hat eine Mischung gegeben.»
Die Spieler müssen sich für die Mannschaft, das Land und das Schweizer Kreuz verreissen.
Dass es Leute gebe, die Mühe haben, sich mit dieser Mannschaft zu identifzieren, sei normal. «Das sind möglicherweise jene Leute, die auch im Strassenverkehr oder am Arbeitsplatz Probleme haben», mutmasst Miescher. Die Mischung im Team sei heutzutage ganz normal. Miescher: «Es ist eine Realität der Schweiz 2015 und nicht der Eidgenossenschaft 1291.»
Aktionen wie jene von Granit Xhaka, der den Albanern mit Freudentränen in den Augen zur EM-Quali gratulierte, werden die Diskussion nicht so schnell abebben lassen. Sind aber in der heutigen Zeit der «Secondos» durchaus nachzuvollziehen.
Voller Einsatz ist gefragt
Gemäss Miescher ist es die Aufgabe des Verbandes, aus allen Spielern, die für die Schweiz spielen können, die bestmögliche Mannschaft zusammenzustellen.
Am Ende liege es an dieser, den Funken auf die Fans überspringen zu lasen. «Die Spieler müssen sich für die Mannschaft, das Land und das Schweizer Kreuz verreissen», sagt Miescher. Und das sei bei der aktuellen Nati definitiv der Fall.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.10.2015 20:00 Uhr.