Resultate
Die erstaunliche Serie der Nordiren in der Qualifikations-Gruppe F hält an. Nach dem 2:1-Auftaktsieg in Ungarn (trotz Rückstand bis zur 81. Minute) und dem 2:0 gegen die Färöer lieferte das Nationalteam von Michael O'Neill mit dem 2:0 in Griechenland fast schon das Meisterstück ab. Je ein Effort kurz nach Beginn (Jamie Ward/9.) und gleich nach dem Seitenwechsel (Kyle Lafferty/51.) machten die Überraschung möglich.
«Dass Griechenland zu Hause mit 2:0 bezwungen wird, hat Seltenheitswert», sagte Nordirlands Torhüter Roy Carroll. Gegen den WM-Achtelfinalisten habe er 10 Spieler vor sich gehabt, die in der Defensive wie im Angriff ihre Aufgaben hervorragend ausgefüllt hätten. Für den 37-Jährigen war die Partie auch darum speziell, weil er zwei Saisons für Olympiakos Piräus bestritten hatte.
3 Punkte Vorsprung
Mit 9 Punkten aus 3 Partien ist für die Nordiren die erstmalige Teilnahme an einer EURO sowie die Rückkehr auf die grosse Bühne in den Fokus gerückt. Das letzte grosse Turnier für die Nordiren war die WM 1986 in Mexiko.
Beim Start zur Quali war der Optimismus noch kleiner. Im Belfast Telegraph ist folgendes Zitat von O'Neill nachzulesen: «Ich sagte zu meinen Spielern, dass wir zufrieden sein könnten, wenn wir nach 4 Spielen 6 Punkte auf dem Konto hätten.» Jetzt hat seine Mannschaft vor der Reise nach Rumänien 3 Zähler Reserve auf diesen Fahrplan.
Nach seinem Einstand im Dezember 2011 musste O'Neill 10 Spiele auf den ersten Sieg warten. Mit einem 1:0 in der WM-Ausscheidung gegen Russland war die Premiere umso wertvoller. Dann warfen Ausrutscher in Luxemburg und Aserbaidschan das Team wieder zurück.
«Wir brauchen Kontinuität», forderte der 45-jährige Coach deshalb. Vor dem Start zur EURO-Qualifikation war die Serie von sieglosen Partien allerdings schon wieder auf 8 angewachsen.
«Wir müssen uns reinhängen»
Nun ist die Stimmung längst wieder ins Positive gekippt. In der FIFA-Rangliste manifestierte sich Nordirlands neue Stärke darin, dass es sich in einem Monat von Rang 95 auf 71 vorarbeitete.
Einer der Protagonisten des Aufschwungs ist der ehemalige Sion-Stürmer Kyle Lafferty, der bislang in jedem Quali-Spiel einen Treffer beisteuerte. Der 1,93 m grosse Angreifer war 2012/13 bei den Wallisern engagiert und zog dann frühzeitig nach Palermo weiter. «Wir haben ein klares Signal ausgesandt. Jeder einzelne Spieler glaubt an die EURO. Wenn wir uns nun weiter richtig reinhängen, holen wir die dafür nötigen Punkte», sagte Lafferty.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.10.14 20:00 Uhr