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3 Geschichten zum EL-Final Entscheidender Borré, heldenhafter Trapp und knallharter Rode

Eintracht Frankfurt hat den Final der Europa League gegen die Glasgow Rangers für sich entschieden. Dahinter stecken unzählige Geschichten, wir erzählen 3.

Borré und Trapp
Legende: Vor dem entscheidenden Elfmeter Kevin Trapp (r.) übergibt Rafael Borré den Ball. imago images/Pressinphoto

Der entscheidende Elfmeter landet im Tor, im Stadion des FC Sevilla jubelt rund die Hälfte der angereisten 38'842 Fans. Eintracht Frankfurt hat soeben die Europa League gewonnen und damit den ersten europäischen Titel seit 42 Jahren eingefahren. Die Hessen haben auch als erstes deutsches Team den Titel in der Europa League holen können, seit diese so heisst, und werden damit zu ihrer Premiere in der Champions League kommen.

Jeder Final hat seine Helden. So werden auch in den Frankfurter Reihen nun viele Spieler, Staff-Mitglieder oder andere Verantwortliche herausgehoben. Bei 3 Akteuren lohnt es sich besonders, genauer hinzuschauen.

Borré, der Mann für die wichtigen Tore

Im Sommer kam Rafael Borré von River Plate. Oft musste er sich Kritik anhören, weil er nicht die Unmengen an Tore schoss, wie dies seine Vorgänger André Silva, Luka Jovic und Sébastien Haller taten.

Trotzdem gewann er mit der Eintracht die Europa League, weil er im entscheidenden Moment zur Stelle war. Der Kolumbianer glich der 69. Minute aus und bewahrte Frankfurt so vor der Niederlage. Später verwandelt Borré den entscheidenden Elfmeter wuchtig in die linke obere Ecke. Mehr Selbstvertrauen geht nicht.

Trapp, der verlorene Sohn

2015 hatte sich Kevin Trapp nach 3 Jahren in Frankfurt in Richtung Paris verabschiedet. Zuerst Stammkeeper, fing man bei «PSG» bereits in der 2. Saison an, an Trapp zu zweifeln. Als er in der 3. Spielzeit endgültig seinen Stammplatz an Alphonse Areola verlor, fädelte der Deutsche einen Leihtransfer zur Eintracht ein, die gerade den Abgang von Lukas Hradecky zu verdauen hatte.

Trapp überzeugte, Frankfurt holte ihn definitiv zurück und der Torwart bedankte sich mit guten Leistungen. Nicht zuletzt im Europa-League-Final, wo er im Penaltyschiessen gegen Aaron Ramsey parierte.

Rode, der eine Platzwunde als gutes Omen sah

Auch Sebastian Rode könnte als verlorener Sohn durchgehen: Er wechselte 2014 nach 4 Jahren am Main zu den Bayern. Nach einem Umweg über Dortmund folgte seine Rückkehr. Mittlerweile ist er hinter dem 38-jährigen Makoto Hasebe, der nicht mehr regelmässig von Beginn weg spielt, 2. Captain der Mannschaft.

Bereits nach 6 gespielten Final-Minuten liess er die Fans in weiss bangen, als er blutüberströmt auf dem Rasen liegen blieb. Rodes Platzwunde wurde noch auf dem Platz mit mehreren Stichen genäht und der Mittelfeldspieler ackerte bis zur 90. Minute weiter.

Später sagte er gegenüber RTL : «Ich habe direkt an Schweini (Bastian Schweinsteiger) gedacht, WM 2014, von daher war es ein gutes Omen.» Auch Schweinsteiger hatte damals im WM-Final gegen Argentinien geblutet, auch er spielte weiter und holte zum Schluss den Titel.

Europa League

SRF zwei, Sportflash, 19.05.2022, 00:10 Uhr ; 

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