65 Jahre ist es her seit der ersten Durchführung eines europäischen Pokal-Wettbewerbs. In der Saison 1955/56 holte sich Real Madrid im Meistercup den 1. von mittlerweile 13 Titeln auf höchster europäischer Ebene.
Auf dem Weg dahin mussten sich die Madrilenen sowohl gegen Servette als auch gegen Stade Reims durchsetzen. Während die Genfer in der 1. Runde kein Gradmesser waren (Gesamtskore 7:0), ging der Final gegen die Franzosen als «mitreissendes, dramatisches und absolut hochklassiges Spiel» (zitiert im Magazin Zeitspiel ) in die Geschichte ein: Stade Reims unterlag trotz zwischenzeitlicher 2:0- und 3:2-Führung am Ende 3:4.
Ehemaliges Aushängeschild Frankreichs
Die ruhmreiche Geschichte auf europäischer Bühne eint die beiden Klubs:
- Servette : Genau 100 Spiele haben die «Grenats» auf internationaler Ebene absolviert. Dabei gab es im Cupsieger-Cup zwei Vorstösse in die Viertelfinals (66/67 und 78/79) sowie eine Qualifikation für die Achtelfinals des Uefa-Cups (2001/02). Zudem fuhren sie Prestige-Siege u.a. gegen Liverpool, Feyenoord oder Bilbao ein.
- Reims : Der Klub aus der Champagne schaffte gar zweimal den Vorstoss in einen Meistercup-Final (1956 und 59, jeweils gegen Real). Nach dem 2. Weltkrieg galt das Team als Aushängeschild des französischen Fussballs (6 Meistertitel) mit seinem attraktiven, offensiven Spielstil – auch im Rückblick häufig als «prickelnder Champagner-Fussball» bezeichnet.
Ein Spiel entscheidet
Beide Teams sind erst frisch wieder in der höchsten Spielklasse ihres Landes (Reims seit 2018, Servette seit 2019) und haben sich sogleich einen europäischen Platz gesichert. Am Donnerstag treffen sie nun erstmals aufeinander. Der Sieger wird in einem Spiel im Stade de Genève ohne Zuschauer erkoren und zieht in die 3. Qualifikationsrunde ein.
Kutesa: Ex-Servettien bei Reims
Seit 2019 spielt Dereck Kutesa bei Reims. Der 22-jährige Genfer erlernte das Fussball-Handwerk bei Servette, ehe er zu einer «Tour de Suisse» (Basel, Luzern, St. Gallen) aufbrach. «Das wird ein sehr spezielles Spiel für mich», so der ehemalige Nachwuchs-Internationale. «Schade, dass es ohne Publikum stattfindet.» Bis anhin bestritt der Flügel 20 Partien für die Franzosen (2 Tore).
Mit Anastasios Donis (Ex-Lugano) gehört ein weiterer ehemaliger Super-League-Spieler dem Kader von Reims an. Der griechische Stürmer kommt allerdings gerade von einer Sprunggelenksverletzung zurück.