Europa League
Er war einst der Patron im Basler Abwehrzentrum. Kraftvoll und mit schweissnassen Haarsträhnen im Gesicht warf er sich jedem langen Abstoss und jeder gefährlichen Flanke entgegen. Er war der Herrscher der Lüfte und «The Wall», die Mauer, wie ihn die Fans ehrfürchtig nannten.
Yakins unglaubliche Serie
Heute verhindert Murat Yakin Gegentore von der Seitenlinie aus. Der ehemalige Basler Abwerchef hat als Trainer seine Defensive derart gut eingestellt, dass der FCB seit Yakins Ankunft am Rheinknie im Oktober und 11 Partien im eigenen Stadion stets zu Null gespielt hat. Hält Yakins unglaubliche Serie auch gegen Tottenham, dann steht der Schweizer Meister erstmals in seiner Klubgeschichte im Europapokal in den Halbfinals.
Degen: «Uns wird ein anderes Spiel erwarten»
Doch auch wenn die Ausgangslage nach dem 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel bei Tottenham gut ist, der Vorstoss in die Halbfinals der Europa League dürfte kein Selbstläufer werden. «Uns wird ein anderes Spiel erwarten», glaubt Philipp Degen. Für den FCB-Verteidiger ist klar: «Tottenham wird von der 1. Minute an Druck machen. Diesem müssen wir standhalten.»
Für Coach Yakin stehen die Chancen im ausverkauften St. Jakob-Park «50:50», die Ausgangslage sei offen. «Aber es braucht noch einmal eine solche Leistung wie vor einer Woche.»
Viele Absenzen beim Gegner
Bei Tottenham wird Starspieler Gareth Bale fehlen. Der pfeilschnelle Waliser hatte sich im Hinspiel den Knöchel vertreten und ist nicht nach Basel gereist. Mit William Gallas, Jermain Defoe und Aaron Lennon muss Hotspur-Coach André Villas-Boas auf weitere namhafte Spieler verzichten.
«Wir müssen einfach raus gehen und das Spiel gewinnen», sagt Gylfi Sigurdsson, der in London das 2:2 erzielt hatte. Doch auf dem europäischen Festland war Hotspur zuletzt alles andere als heiss. Vor über 2 Jahren gewannen die Engländer bei Milan letztmals eine Partie auf dem Kontinent. Nun wartet Tottenham schon seit 8 Partien auf einen Sieg ausserhalb der Insel.
Dunkle Basler Erinnerungen
Auch Basel wirft nicht gerne einen Blick in die Statistikbücher. Denn nicht zum ersten Mal würde man in einem Europacup-Viertelfinal eine hervorragende Ausgangslage verspielen. 2006 scheiterte Basel im UEFA Cup an Middlesbrough, nachdem das Hinspiel 2:0 gewonnen worden war. Und 1974 bedeutete Celtic Glasgow Endstation, obwohl sich der FCB zuvor im «Joggeli» ebenfalls mit 3:2 durchgesetzt hatte.