Europa League
«Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist», lautet ein Bonmot von Israels erstem Ministerpräsidenten David Ben Gurion. Gleichzeitig sagt der israelische Volksmund:«Wenn du hier etwas erreichen willst, dann schaffst du dies sicher nicht in Be'er Sheva.»
Letzteres widerlegte der oft belächelte Klub aus dem ärmlichen Süden des Landes 2016 gleich mehrfach. Im Mai folgte nach 40-jähriger Durststrecke der dritte Meistertitel – und am Donnerstag sicherte ein 1:1 in Southampton den Einzug in die Sechzehntelfinals der Europa League.
Beeindruckende Moral
Dass man in Be'er Sheva an Wunder glaubt, wurde spätestens im zweitletzten Gruppenspiel klar. Gegen Inter Mailand musste ein Sieg her, wollte man die Hoffnung aufs Weiterkommen aufrecht erhalten. Die italienischen Gäste führten früh mit 2:0 – aber das beeindruckte die Israelis nicht. In der 93. Minute erzielten sie den 3:2-Siegtreffer.
Unkonventionelle Klubführung
Als zentrale Figur hinter den Erfolgen gilt Präsidentin Alona Barkat. Die dreifache Mutter ist seit 2007 im Amt und etablierte eine spezifische Philosophie. Für Israel eher untypisch, spielen im Team Juden, Christen und Araber. Der nigerianische Mitteldfeldspieler John Ogu bestätigt: «Hier respektiert jeder den anderen».
Geht der Lauf weiter?
Am kommenden Montag erfährt Hapoel Be'er Sheva, welche europäische Hürde als nächstes mit dem bewährten Teamgeist gemeistert werden soll. Dann findet in Nyon die Auslosung der Sechzentenfinal-Paarungen der Europa League statt.
Die 1/16-Finalisten der Europa League
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.12.2016, 19:00 Uhr