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Europa League Henchoz: «Die Liverpool-Fans leben nur für den Klub»

Sechs Jahre lang grätschte Stéphane Henchoz an der Anfield Road. Der ehemalige Verteidiger ist auch heute noch fasziniert vom FC Liverpool. Vor dem EL-Gastspiel des FC Sion erklärt der 41-Jährige den englischen Spitzenklub.

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Der FC Liverpool ist kein normaler Klub. Das wird schnell klar, wenn Stéphane Henchoz ins Erzählen gerät. Der 72-fache Nationalspieler, der von 1999 bis 2005 bei den «Reds» unter Vertrag stand, sagt: «Liverpool ist der Klub meines Herzens, ganz klar.» Es sei etwas ganz Besonderes, wenn man an der Anfield Road spiele. Das habe er damals bei seinem Wechsel von Blackburn zum 18-maligen Meister unterschätzt.

Bis Weihnachten muss Rodgers Lösungen präsentieren.

Zur Person

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Stéphane Henchoz begann seine Profi-Karriere 1992 bei Xamax. Nach einem zweijährigen Engagement beim HSV zog es den Verteidiger 1997 auf die Insel. Er kam für Blackburn, Liverpool und Wigan auf 243 Einsätze in der Premier League. Er bestritt zudem 72 Länderspiele. Der 41-Jährige ist heute Experte beim Westschweizer Fernsehen und Kolumnist.

«Liverpool ist nicht Southampton. Und Anfield ist ein Stadion mit einer riesigen Geschichte. Die Fans leben nur für den Klub, es lastet ein riesiger Druck auf den Spielern», sagt Henchoz. Das könne man sich als Schweizer gar nicht richtig vorstellen.

Der FC Sion habe aber durchaus eine Chance. «Die Walliser müssen aber besser spielen als zuletzt gegen Vaduz. Liverpool muss dazu noch unter seinen Möglichkeiten bleiben.»

Liverpool und Rodgers in der Kritik

Die «Reds» sind wenig überzeugend in die Saison gestartet. «Leute wie Jamie Redknapp (ehemaliger Liverpool-Captain, die Red.) sagen, die aktuelle Mannschaft sei die schlechteste in der Klubgeschichte», sagt Henchoz. Es sei offensichtlich, dass Liverpool nach einer miserablen Saison auch heuer noch nicht überzeuge.

Insbesondere der Abwehr stellt der Freiburger, der heute in Neuenburg wohnt, kein gutes Zeugnis aus. Auch Coach Brendan Rodgers trage einen Teil der Verantwortung: «Er war an den letzten Transfers mitbeteiligt. Warum bringen die nicht ihre Leistung? Bis Weihnachten muss Rodgers Lösungen präsentieren.»

Man kann sagen, was man will: Die Premier League ist die beste Liga.

10 Jahre nach seinem Abschied bei Liverpool verfolgt Henchoz das Geschehen rund um den Klub immer noch täglich. Schliesslich sei die Premier League die beste Liga der Welt. Henchoz: «Da kann man sagen, was man will. Das Produkt ist gut und die Verpackung noch besser.» Es passiere in jedem Spiel etwas, weil voll drauflos gespielt werde. Das Tempo sei unglaublich schnell.

Dass die englischen Teams in den letzten 2 Jahren international enttäuschten, sei nur eine temporäre Erscheinung. «Ein Nachteil ist sicherlich, dass im Winter die Liga in England nicht pausiert. Physisch macht sich dies dann in der K.o-Phase bemerkbar», sagt Henchoz. Zudem sei die Anpassung von einem Gegner wie Sunderland zu einem Team mit anderer Taktik und anderem Stil oft problematisch.

Henchoz auf den Spuren von Hyypiä und Babbel?

TV-Hinweis

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Die Europa-League-Partie zwischen Liverpool und Sion zeigen wir Ihnen am Donnerstag ab 21:00 Uhr auf SRF zwei und hier im Stream.

Henchoz spricht wie ein Trainer. Das erstaunt nicht, hat er doch in den letzten Jahren die nötigen Diplome gemacht. In Zukunft einen Super-League-Klub zu trainieren, sei ein Ziel. «Wichtiger ist aber, irgendwo anzufangen und Freude zu haben.»

Dass seine beiden ehemaligen Teamkollegen bei Liverpool, Markus Babbel und Sami Hyypiä, in der Schweiz aktiv sind, sieht er positiv. «Beide haben nun die Chance, ihre Karriere neu zu lancieren. Ich habe fest vor, Hyypiä bald in Zürich zu besuchen», sagt Henchoz. Für den 41-Jährigen geht es aber am Donnerstag mit den Liverpool-Legenden wie Steve McManaman und Robbie Fowler auf Asien-Tournee. Liebend gerne hätte er an diesem Tag die Anfield Road besucht.

Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 01.10.2015, 06:17 Uhr.

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