Es hatte schon was Bizarres, als im altehrwürdigen Camp Nou unmittelbar vor dem Playoff-Hinspiel zwischen Barcelona und Manchester United die um Welten weniger verbreitete Europa-League-Hymne erklang und nicht jene der Champions League.
Tatsächlich war dann nicht nur das Vorspiel, sondern auch das Gezeigte auf dem Feld nicht wirklich «zweitklassig». Auf das Abtasten in der ersten folgte das Offensiv-Feuerwerk in der zweiten Halbzeit. Am Ende hiess es 2:2, doch bei total 34 Abschlüssen hätte es auch gut und gerne noch torreicher enden können.
Immer wieder Rashford
Der gefährlichste Akteur auf dem Platz war derselbe wie eigentlich immer in den letzten 2 Monaten bei Spielen mit Beteiligung von Manchester United: Marcus Rashford. Der 25-jährige Stürmer erfreut sich der Form seines Lebens und ist zurzeit nicht aufzuhalten. In 9 der letzten 10 Premier-League-Spielen reihte sich Rashford unter die Torschützen der «Red Devils», so auch am vergangenen Wochenende, als er beim 3:0-Erfolg gegen Leicester einen Doppelpack schnürte.
Barcelona stellt die beste Abwehr aller Teams aus Europas Top-Ligen – nach 22 Spieltagen haben die Katalanen erst 7 Gegentreffer zu Buche stehen. Gegen Rashford fand aber auch Xavis Truppe vor einer Woche kein Mittel. Einen Treffer erzielte Rashford selbst, das Eigentor von Barças Jules Koundé provozierte Uniteds Nummer 10 mit einem frechen Dribbling entlang der Grundlinie.
Xavi beklagt wichtige Absenzen
Es spricht für Barcelona, dass man gegen ein äusserst formstarkes Manchester United nach der Rashford-Show immerhin noch zum 2:2-Ausgleich kam. Der spanische Leader zeigte sich zuhause mindestens auf Augenhöhe, zollte dem hohen Tempo jedoch Tribut:
- Mit Pedri zog sich der Denker und Lenker im Mittelfeld eine Muskelverletzung zu. Der 20-Jährige fehlt Barcelona nicht nur im Old Trafford gegen United, sondern voraussichtlich gut 4 Wochen.
- Neben Pedri müssen die «Blaugrana» in Manchester auch auf Gavi verzichten. Der quirlige Sechser steht Barcelona aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung.
Auf dem Papier mag die Ausgangslage für das Rückspiel nach dem 2:2 vor einer Woche offen sein. Und doch spricht einiges für Manchester United. Schade nur, dass sich eines dieser beiden Teams am Donnerstagabend aus dem europäischen Geschäft verabschieden muss. Zur Erinnerung: Gespielt wird um einen Platz im Achtelfinal der Europa League. Irgendwie absurd.