Es läuft und läuft und läuft bei Bayer Leverkusen. Mit dem 2:0-Sieg bei der AS Roma hat die «Werkself» ihre Serie der Ungeschlagenheit auf 47 Spiele ausgebaut. Im Stadio Olimpico lieferte das Team von Trainer Xabi Alonso im Halbfinal-Hinspiel der Europa League einmal mehr in dieser Saison ab.
Von der italienischen Presse wurde dies am Tag danach neidlos anerkannt. Und auch in Spanien verneigt man sich vor der «Aspirin-Mannschaft» und ihrem spanischen Coach. Ein Augenschein:
- Corriere dello Sport (ITA): «Bayers Aspirin verursacht Rom Kopfschmerzen. Der Unterschied in Technik und Form ist unübersehbar. Jetzt braucht Rom ein Wunder.»
- Corriere della Sera (ITA): «Leverkusen ist eine perfekte Maschine. Die Unbesiegbaren sind auch in Rom unbesiegbar.»
- Gazzetta dello Sport (ITA): «Die Deutschen haben schon einen Fuss im Flieger nach Dublin. Bayer Leverkusen ist der Herrscher im Stadio Olimpico, Wirtz und Andrich sind die Helden des Abends.»
- La Repubblica (ITA): «AS Rom erlebt im Stadio Olimpico eine dunkle Nacht mit vielen Fehlern und zu vielen Geschenken an die Rivalen. Bayer Leverkusen ist eine perfekte Maschine, die unbesiegbar erscheint.»
- Marca (ESP): «Leverkusen will alles. Drei Spiele, nur drei, trennen Bayer vom Triple. Niemand kann es mit der ‹Aspirin-Mannschaft› aufnehmen.»
- AS (ESP): «Europa kapituliert vor Xabi Alonso. Alonso räumt alles weg. Der unaufhaltbare Gang von Bayer war auch im Olympiastadion nicht zu bremsen. De Rossi braucht ein Wunder.»
- Relevo (ESP): «Xabi Alonso macht Rom dem Erdboden gleich. Die deutsche Mannschaft unterstrich, warum sie die grosse Sensation in Europa ist. Eine weitere, unglaubliche Meisterleistung von Leverkusen.»
Kuchen für Wirtz und Genugtuung für Andrich
Einer der Matchwinner für Leverkusen war – wie so oft in dieser Saison – Florian Wirtz. Der Edeltechniker hatte nach knapp einer halben Stunde den Führungstreffer erzielt. Nur wenige Stunden vor seinem 21. Geburtstag.
Trainer Alonso lobte seinen Schützling in den höchsten Tönen. «Er ist immer noch nur 21 und hat eine grosse Zukunft vor sich», so der doppelt so alte Spanier. Nach der Rückkehr ins Teamhotel gab es für Wirtz Standing Ovations und Kuchen.
Eine schöne Geschichte schrieb auch Robert Andrich. Mit seinem Traumtor aus über 20 Metern machte er für Leverkusen nicht nur den Deckel drauf, sondern holte sich auch seine ganz persönliche Genugtuung ab. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte sich Andrich ebenfalls im Halbfinal der Europa League in Rom den Mittelfuss gebrochen. «Ein sehr, sehr schönes Gefühl. Der sieht schon lecker aus», kommentierte er seinen Treffer.
Erst am vergangenen Samstag hatte Andrich mit seinem Last-Minute-Treffer gegen den VfB Stuttgart (2:2) die Unbesiegbar-Serie gerettet. Nun hat er das Tor zum Final in Dublin (22. Mai) weit aufgestossen.