Djibril Sow ist der Rekordtransfer der Frankfurter Eintracht. Eine Verletzung verhinderte, dass der Schweizer direkt durchstartete. In der entscheidenden Phase der Saison könnte Sow nun endlich die wichtige Rolle einnehmen, für die er geholt wurde. Und in die Fussstapfen eines anderen Schweizers treten.
Ein Einstand zum Vergessen
Nein, sehr viel schlechter hätte der Einstand von Sow bei Eintracht Frankfurt nicht laufen können. Keine zwei Wochen nach Trainingsstart riss sich der Schweizer im Sommertrainingslager der Hessen eine Sehne im Oberschenkel. Ausgerechnet Sow, der Rekordtransfer, der mit seiner Dynamik das Spiel der Eintracht prägen sollte. Reha und Schmerzmittel statt Europacup und Bundesliga – ein klarer Fall von «Dumm gelaufen».
Zumal der 23-Jährige absolute Fitness für sein Spiel braucht. «Mit seinen technischen, strategischen und athletischen Fähigkeiten wird er uns weiterhelfen», orakelte Eintracht-Boss Fredi Bobic bei Transferabschluss. Sow könne «in höchstem Tempo von Strafraum zu Strafraum marschieren.»
Er fremdelte mit der Intensität der Liga, passte lieber quer oder zurück, wirkte oft mutlos.
Als er dann nach zwei Monaten wieder auf dem Platz stand, war von der erhofften Box-to-Box-Dynamik erst einmal nichts zu sehen. Sow fremdelte mit der Intensität der Liga, passte lieber quer oder zurück, wirkte oft mutlos. «Es ist vor allem der Rhythmus», bat er um Verständnis, die verpasste Sommervorbereitung war kaum aufzuholen. Entsprechend konnte auch Sow den Negativlauf der Eintracht im Winter, als der Klub aus 7 Spielen nur einen Punkt holte, nicht stoppen.
Sow ist zwar noch keine prägende Figur des Frankfurter Spiels. Er deutet aber an, dass er diese mittel- bis langfristig werden könnte.
Im neuen Jahr hingegen ist alles anders. Nach der Wintervorbereitung wirkt die Mannschaft frischer als im Vorjahr. Der Start in die Liga gelang, im DFB-Pokal stehen die Hessen zum dritten Mal in vier Jahren im Halbfinal, im Europacup läuft es ebenfalls. Auch wegen Sow, der zwar noch keine prägende Figur des Frankfurter Spiels ist, immerhin aber andeutet, dass er diese mittel- bis langfristig werden könnte.
Auch weil der Trainer unbeirrbar an ihn glaubt. «Ich sehe unheimliches Potenzial in ihm. Ich sehe ihn auf der gleichen Ebene wie Denis Zakaria, der im Blickfeld absoluter Topklubs ist», so Adi Hütter. Noch fehlt Sow die Kontinuität, auch die Verve, die ihn bei YB auszeichnete. Gut möglich aber, dass er diese bald an den Tag legt. Spätestens, wenn er eine komplette Sommervorbereitung mitmachen kann.