Es war eine enttäuschende Darbietung, die YB vor rund 2 Wochen an den Tag gelegt hatte. 0:3 gegen Midtjylland aus Dänemark, der Traum von der Champions League war geplatzt.
Nun müssen die Berner mit Plan B, dem Einzug in die Europa League, vorliebnehmen. Am Donnerstag gilt es ernst, im Playoff-Spiel gegen KT Tirana heisst es «Alles oder Nichts». Die Wichtigkeit der Partie: enorm. Dessen ist sich auch YB-Trainer Gerardo Seoane bewusst: «Wir wissen, was auf dem Spiel steht», sagte er am Mittwoch etwas angespannt, schob aber sofort nach, man wolle sich «auf unsere Leistung fokussieren, nicht auf die Bedeutung des Spiels».
«Ich bin nicht Harry Potter»
Einfach werde das nicht gegen den albanischen Meister, der, wie der YB-Coach sagt, «sehr kompakt, oft auch recht tief verteidigt und dann gefährliche Konter fährt». Was für eine Partie YB erwartet, könne Seoane nicht voraussagen. «Ich bin nicht Harry Potter. Und eine Zukunftskugel habe ich auch nicht.»
Der Schlüssel zum Erfolg aber lautet: «Solidarisch und aggressiv verteidigen und die Offensivabteilung verbessern. Wir wollen den Gegner vor Probleme stellen, Druck erzeugen, Torchancen herausspielen, um unser Ziel zu erreichen.» Tatsächlich geriet die Angriffsmaschinerie zuletzt ins Stocken. Beim FC Sion am vergangenen Samstag zeigte sich YB im gegnerischen Strafraum eher von der zahmen Seite. Nur 3 Schüsse auf den Walliser Kasten kamen zustande.
Platzt der Knoten bei Nsame?
Das torlose Remis bedeutete auch das 3. Spiel in Serie ohne Torerfolg von Jean-Pierre Nsame – dem Goalgetter schlechtin. «Wenn ich auf die letzten 12 Monate zurückblicke, ist das eine Schlagzeile wert», so Seoane. Sorgen mache er sich deswegen aber keine. «Es erhöht die Chance, dass er im nächsten Spiel wieder trifft.»
Von Vorteil für YB könnte der Spielplan in der albanischen Meisterschaft sein. Dort steht der Ball wegen der Corona-Pandemie nämlich noch immer still. Den letzten Ernstkampf bestritt Tirana vor über einem Monat, am 31. August. Es war eine 1:2-Niederlage im Supercup gegen KF Tueta.