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Roma im EL-Final gegen Sevilla Wird Mourinho vor Trapattoni zum «Only One»?

José Mourinho hat als Trainer noch keinen Europacup-Final verloren. Folgt Titel Nummer 6, stellt er einen neuen Rekord auf.

Jose Mourinho.
Legende: Titel pflastern seine Trainerkarriere José Mourinho. imago images/Insidefoto

Zwei 6. Ränge in der Serie A, Fussball ohne allzu viel Spektakel: Seit José Mourinho vor zwei Jahren als Trainer der Roma anheuerte, hat der Klub national keine grossen Stricke zerrissen. Ganz anders international: Hatte die Roma im europäischen Geschäft abgesehen vom unbedeutenden Messe-Pokal 1961 nichts gewonnen, winkt heuer schon der 2. Titel in Folge. Nach dem Triumph in der Conference League soll im Final gegen Sevilla der Europa-League-Pokal her.

In den wenig ruhmreichen Fussball-Alltag in der ewigen Stadt hat Mourinho etwas Glanz gebracht. Die Fans hoffen, dass dessen weisse Weste in bisher 5 Europacup-Finals gegen den spanischen Rekordsieger der Europa League nicht doch noch befleckt wird.

TV-Hinweis

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Eine ausführliche Zusammenfassung des Finals zwischen der AS Roma und Sevilla sehen Sie am Mittwochabend ab 23:20 Uhr in der Sendung Europa League – Highlights auf SRF zwei.

Welche Serie reisst?

Mourinho gewann 2 Mal die Champions League (2004 mit Porto, 2010 mit Inter), 2 Mal die Europa League respektive den Uefa Cup (2003 mit Porto, 2017 mit Manchester United), 1 Mal die Conference League (letztes Jahr mit der Roma).

Macht er gegen Sevilla, das seinerseits alle 6 Finals im zweithöchsten europäischen Klub-Wettbewerb siegreich gestaltete, das halbe Dutzend voll, würde er Legende Giovanni Trapattoni (ebenfalls 5 europäische Titel) hinter sich lassen und alleiniger Rekordhalter werden.

Da bekommt man Angst.
Autor: Sevilla-Trainer Jose Luis Mendilibar angesichts von Jose Mourinhos Leistungsausweis

Ob der Meriten seines Antipoden erstarrt Jose Luis Mendilibar fast in Ehrfurcht. «Wenn man sich anschaut, wo er schon überall war und was er alles gewonnen hat, bekommt man Angst», sagte der Sevilla-Coach vor dem Final am Mittwoch in Budapest.

Mourinho: Kein Verharren in der Vergangenheit

«Ich denke nicht viel darüber nach, was ich in meiner Karriere gewonnen habe. Die Vergangenheit bleibt, die Geschichte kann nicht ausgelöscht werden. Ich schaue immer in die Zukunft, vielleicht ist das das Geheimnis meiner Philosophie», sagte Mourinho selbst dazu. Mit einem Finalerfolg würde er die Roma erstmals seit der Saison 2018/19 wieder in die Champions League führen.

Unabhängig davon ist für den 60-Jährigen noch kein Ende seiner Trainertätigkeit in Sicht. «Die Leute denken, ich sei älter, als ich bin. Vielleicht liegt es an meinen weissen Haaren», witzelte er, um gleich klarzustellen: «Ich bin nicht bereit, den Kreis zu schliessen, ganz und gar nicht. Ihr werdet mich noch viele weitere Jahre sehen.»

Offen ist allerdings, ob Mourinho auch nächste Saison in der ewigen Stadt amtet. Gerüchte um einen Wechsel zu Paris Saint-Germain versetzen die Roma-Fans in Alarmbereitschaft. Eigentlich hatten die Experten dem selbsternannten «Special One» nach Entlassungen bei ManUnited, Chelsea und Tottenham keinen europäischen Spitzenklub mehr zugetraut.

Selbstzweifel kennt Mourinho aber natürlich keine. «Ich bin ein besserer Trainer, eine bessere Person und habe noch die gleiche DNA. Die DNA ist Motivation und Freude, der Wunsch nach grossen Momenten», sagte er im Vorfeld des Finals.

Europa League

Radio SRF 1, 31.05.2023, 06:15 Uhr ; 

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