2014 war André Schürrle bei Deutschlands berauschendem WM-Titelgewinn in Brasilien mittendrin. Im legendären Halbfinal gegen den Gastgeber erzielte er die Tore zum 6:0 und 7:0. Dass er dereinst im beschaulichen Berner Oberland zu Gast sein würde – das war auf dem Zenit seiner Karriere kaum vorstellbar.
Einstiger BVB-Rekordtransfer
Doch der Karriere-Entwurf des Deutschen ist in den letzten Jahren arg ins Wanken geraten. 2016 hatte Schürrle auf Empfehlung des damaligen BVB-Trainers Thomas Tuchel für die damalige Klub-Rekordsumme von 30 Millionen Euro von Wolfsburg nach Dortmund gewechselt.
Ein fester Platz in der Stammelf blieb ihm jedoch verwehrt. Daraufhin hatte ihn die B ild als «Deutschlands grössten Transfer-Irrtum» bezeichnet.
Ich hatte das Gefühl, zur Zielscheibe zu werden.
In der vergangenen Saison hatte Dortmund Schürrle an den FC Fulham ausgeliehen. «Ich hatte das Gefühl, zur Zielscheibe zu werden», sagte dieser damals. Am Ende der Saison resultierte der Abstieg aus der Premier League, die nächste Enttäuschung.
Nach seiner Rückkehr zum BVB folgten Wochen der Ungewissheit. Spätestens als er in Dortmund freigestellt wurde und nicht mit ins Trainingslager reiste, standen die Zeichen erneut auf Abschied. Nun nimmt Schürrle in der russischen Premjer Liga den nächsten Anlauf. Für eine Saison. Und angeblich ohne feste Kaufoption.
Nun muss sich Schürrle bewähren – und umstellen. Denn die Gegner heissen nicht mehr Liverpool oder Manchester City, sondern künftig geht es gegen Ufa oder Tambow. Oder eben gegen den FC Thun.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 6.8.2019, 22:30 Uhr