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Zum 11. Mal in dieser Saison Bayers Mentalitäts-Monster richten's abermals in Nachspielzeit

Zum sage und schreibe 11. (!) Mal in dieser Saison trifft Leverkusen entscheidend in der Nachspielzeit. Die unheimliche Serie setzt sich fort.

Fussballspieler in rotem Trikot jubelt mit erhobenen Fäusten nach einem Sieg.
Legende: Jubelt nach dem Finaleinzug ausgelassen Granit Xhaka. Imago Images/Mika Volkmann

Es fehlen einem langsam, aber sicher die Worte ob dieser fast schon unheimlichen Saison Bayer Leverkusens. Das Last-Minute-Remis nach 0:2-Rückstand gegen die AS Roma war das 49. Spiel in Serie, in welchem die Mannschaft von Xabi Alonso ungeschlagen blieb – europäischer Rekord! Gleichzeitig sicherte sich die «Werkself» damit den verdienten Einzug ins Endspiel der Europa League und wahrte damit weiter die Chance auf das Triple.

«Gegen so eine erfahrene Mannschaft noch einmal zurückzukommen und vor allem nicht zu verlieren, ist unglaublich», sagt Granit Xhaka, der einmal mehr durchspielte und eine überzeugende Leistung abrief, nach dem Spiel gegenüber RTL. Der Sieg sei, wie er gegenüber einem US-amerikanischen Fernsehsender verlauten liess, «mehr als verdient». Bereits vor dem ersten Gegentor verzeichneten die Leverkusener klare Chancen, «aber es kam wie so oft im Fussball, wenn man sie vorne nicht macht».

Doch Leverkusen kämpfte sich abermals zurück, erzielte nicht nur den für den Finaleinzug nötigen Anschluss, sondern auch noch den Ausgleich. Für die Mentalität der Mannschaft findet selbst der Nati-Captain kaum Worte: «Einmal mehr: Dieser Wille, noch einmal ein Tor zu schiessen, ist unfassbar.»

Leverkusen und die Nachspielzeit

Auffällig: Josip Stanisics Tor zum 2:2, welches die Ungeschlagenheit wahrt, fiel in der 97. Minute. Wieder einmal jubelte Leverkusen in der Nachspielzeit. Ein Phänomen, das in dieser Saison aussergewöhnlich oft eintritt. 11 (!) Mal traf die «Werkself» in Bundesliga und Europa League nach Ablauf der regulären 90 Minuten entscheidend.

Einen Final bestreiten wir, um ihn zu gewinnen.
Autor: Granit Xhaka

5 dieser Tore retteten Leverkusen ein Unentschieden, so etwa gegen die Bayern und Stuttgart in der Bundesliga oder eben gegen die Roma am Donnerstag. Weitere 5 Male fiel in der Nachspielzeit der Siegtreffer. Dies war beispielsweise bei Leipzig und Augsburg in der Meisterschaft der Fall.

Einmal sorgte die «Werkself» nach der 90. Minute gar für eine Wende: Im Achtelfinal-Rückspiel gegen Karabach sorgte Patrik Schick mit einem Doppelpack in der 93. und 97. Minute sowohl für den Ausgleich wie auch für den 3:2-Siegtreffer.

Das Triple als Ziel

Diese Comeback-Fähigkeiten Leverkusens haben also nicht bloss Gelegenheits-Charakter, sondern sind fester Bestandteil des Erfolgs. Grund dafür dürfte unter anderem die von Xhaka angesprochene Mentalität, der unbändige Wille, immer noch ein Tor zu schiessen, sein.

Diese Mentalität soll Leverkusen nun bis zum Triple führen. Dafür sind noch zwei Siege – im EL-Final gegen Atalanta, im DFB-Pokalfinal gegen Kaiserslautern – nötig. Für Xhaka logisch: «Einen Final bestreiten wir, um ihn zu gewinnen.»

SRF zwei, Europa League – Highlights, 10.5.2024 ; 

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