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Fussball als Weg aus der sozialen Not: Für Englands Mittelfeldspielerin Fara Williams ist dieses Klischee eine reale Erfahrung. Nachdem sie als 17-Jährige wegen eines Familienkonflikts zuhause ausgezogen war, lebte die gebürtige Londonerin während 6 Jahren auf der Strasse oder in billigen Hostels.
Geheimes Doppelleben
Dies enthüllte die heute 31-jährige Schlüssel-Nationalspielerin erst vergangenes Jahr. Auch ihre damaligen Teamkolleginnen wussten nichts davon. «Ich wollte niemandem etwas erzählen. Viele Leute haben Vorurteile gegenüber Obdachlosen. Dem wollte ich nicht ausgesetzt sein», sagte sie 2014 in einem BBC -Interview.
Dank ihrem fussballerischen Talent, der Klubführung des FC Everton, zu dem sie wechselte, und von Ex-Nationaltrainerin Hope Powell fand Williams zur Stabilität zurück. «Powell machte mir klar, was ich erreichen kann. Danach nahm ich die Sache ernst.»
Engagement für Betroffene
Ihre Erfahrungen auf der Strasse und im Fussball gibt sie heute im Rahmen eines Projekts des englischen Obdachlosen-Fussballverbandes an junge Spielerinnen weiter. Sport helfe Betroffenen, vergangene Schrecken zu bewältigen und Hoffnung für die Zukunft zu schöpfen, begründet Williams ihr Engagement.
Mit ihrem Wechsel von Everton zum Stadtrivalen FC Liverpool machte Williams 2012 einen weiteren Schritt zur absoluten Spitzenspielerin. Zweimal feierte sie den Meistertitel, letztes Jahr wurde sie Rekordnationalspielerin. Nun visiert sie die erstmalige WM-Finalteilnahme der «Three Lionesses» an. Dazu ist ja bloss ein Sieg gegen die japanischen Titelverteidigerinnen nötig.
Sendebezug: SRF zwei, 28.6.15, sportpanorama, 18:15 Uhr