Resultate
247 Länderspiele und 183 Tore: Die Zahlen sprechen für sich. Sie widerspiegeln aber nicht das aktuelle Leistungsvermögen Abby Wambachs.
So blieb die 35-Jährige am Turnier in Kanada bisher einiges schuldig, strahlte nicht die Gefährlichkeit und Überzeugungskraft aus, die ihr etwa 2012 den Titel «Fussballerin des Jahres» eingetragen haben.
Ein Joker ohne Klagen
Erst ein Treffer (erzielt gegen Nigeria) steht auf der Habenseite der kopfballstarken US-Rekordtorschützin. Dafür hat sie schon einen «Tolggen» im Reinheft: den verschossenen Penalty im Achtelfinal gegen Kolumbien.
Im folgenden Match gegen China wurde Wambach in der 86. Minute eingewechselt. Weil die USA trotz knappem Ausgang (1:0) die Partie im Griff hatten, sah Coach Jill Ellis wenig Anlass, die Startelf zu verändern. Stattdessen strich die Übungsleiterin eine neue, ungewohnte Qualität ihrer Starspielerin hervor: «Sie unterstützt das Team auch von der Bank aus», lobte sie das vorbildliche Verhalten von Wambach.
Angriff mit vollem Akku
Silvia Neid, die Trainerin bei Halbfinal-Gegner Deutschland, rechnet nun aber wieder mit Wambach, die 2001 gegen die DFB-Elf ihr Länderspiel-Debüt gab: «Sie konnte sich gegen China ausruhen. Ich glaube, gegen uns spielt sie von Anfang an.»
Und was sagt Wambach selbst? «Jedes Mal, wenn wir eine Runde weiterkommen, fängt das Turnier wieder bei Null an.» Umgemünzt auf sie persönlich heisst das: Sie erhält in der Vorschlussrunde eine neue Chance, um ihr wahres Gesicht zu zeigen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 26.06.2015 21:50 Uhr