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FIFA Frauen-WM 2015 Alex Morgan: 30 Mal mehr Einkommen als die Konkurrenz

US-Stürmerin Alex Morgan verdient rund 3 Millionen Dollar jährlich. Zum Vergleich: Englands Capitaine Steph Houghton muss mit rund 30 Mal weniger auskommen. Den grossen Unterschied machen lukrative Werbedeals.

Alex Morgan hatte massgeblichen Anteil am Viertelfinal-Einzug der USA bei der Frauen-WM in Kanada. Im Achtelfinal holte die Stürmerin zunächst einen Penalty heraus, ehe sie das wegweisende 1:0 erzielte. Doch auch neben dem Platz könnte es für die 25-Jährige nicht besser laufen.

Die Stürmerin der Portland Thorns verdient mit Abstand am meisten mit Fussball, wie bbc.co.uk weiss. Bis zu 3 Millionen Dollar nimmt Morgan jährlich ein, den Löwenanteil machen mit sagenhaften 2,8 Millionen Sponsorenbeiträge und Werbeverträge aus. Globale Schwergewichte wie Nike, Coca Cola und McDonalds werben mit der Amerikanerin.

USA: Werbedeals dank Hype in den 90ern

Dan Levy, CEO der Wasserman Media Group, erklärt die riesigen Werbeeinnahmen von Morgan gegenüber BBC Sport folgendermassen: «Die Kaufkraft von Frauen und die Bedeutung dessen, was Sport erreichen kann, ist gigantisch.» Zudem würden die US-Nationalspielerinnen von dem Hype profitieren, den ihre Vorgängerinnen mit dem Gewinn der WM-Titel 1991 und 1999 in Amerika ausgelöst hätten.

Englands Capitaine Steph Houghton klatscht.
Legende: Hat das Nachsehen Englands Capitaine Steph Houghton verdient kaum etwas mit Sponsoring. IMAGO

Houghton: 466 Mal weniger Werbegelder

Zum Vergleich: Steph Houghton von Manchester City verdient rund 100'000 Dollar jährlich und damit 30 Mal weniger als Morgan. Bei Englands Capitaine stammt aber mehr als die Hälfte des Lohns aus dem Vertrag mit ihrem Klub und nur gut 6000 Dollar jährlich aus Sponsorenverträgen.

Houghton ist aber eine der besser verdienenden Engländerinnen, wie Matthews Buck, Agent der Professional Footballers‘ Association, weiss. «Es gibt Spielerinnen in der englischen WSL, die in der Woche nur auf 50 Pfund kommen.»

US-Klubs bezahlen Nationalspielerinnen nichts

Der grosse Unterschied zwischen England und den USA besteht darin, dass die US-Klubs ihren Nationalspielerinnen keinen Lohn bezahlen. Stattdessen werden diese seit dem Konkurs der Women's Soccer League 2012 vom amerikanischen Verband vergütet.

Ich bin nicht so auf Werbung aus
Autor: Lara Dickenmann

Ähnlich wie Houghton sieht es auch bei der Schweizer Nationalspielerin Lara Dickenmann aus. Gegenüber der Aargauer Zeitung sagte sie vor einem Jahr, dass bei ihr der Lohn den Grossteil des Jahreseinkommens ausmache. Denn: «Ich bin nicht so auf Werbung aus.»

Details zum Lohn sind nicht publik. 2013 bezifferte die Handelszeitung Dickenmanns Jahreseinkommen auf rund 60'000 Franken. So oder so haben die Europäerinnen im Vergleich zu den Amerikanerinnen noch gewaltig Luft nach oben.

Video
Morgan Matchwinnerin gegen Kolumbien
Aus Sport-Clip vom 23.06.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 10 Sekunden.

Sendebezug: Radio SRF 4 News, Morgenbulletin, 23.6.15, 06:00 Uhr

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