- Deutschland startet mit einem diskussionslosen 6:0-Sieg gegen Marokko in die Frauen-WM 2023.
- Captain Alexandra Popp ebnet ihrem Team in Melbourne mit zwei Kopfballtoren den Weg zum Sieg.
- Die WM-Debütantinnen aus Nordafrika setzen vereinzelt Nadelstiche, sind im Grossen und Ganzen aber chancenlos.
Noch keine Stunde war in Melbourne gespielt, da kam bei den Marokkanerinnen auch noch Pech dazu. Nach einer Flanke von Svenja Huth am rechten Strafraumeck verlängerte Élodie Nakkach den Ball unfreiwillig zu Hanane Ait El Haj, die den Ball ins eigene Tor stolperte – 0:4.
Der marokkanischen Innenverteidigerin war der Frust über das Missgeschick ins Gesicht geschrieben. Entschieden war die Partie allerdings bereits zuvor. Kurz nach Wiederanpfiff traf Lina Magull aus kurzer Distanz zwar nur die Latte. Weil die Nordafrikanerinnen den Ball aber nicht aus dem Strafraum brachten, ergab sich für die Deutschen eine zweite Chance, die Klara Bühl trocken zum 3:0 verwertete.
Popp am Ursprung des Erfolgs
Dass in den Schlussminuten auch noch die Treffer Nummer 5 und 6 fielen – darunter ein weiteres Eigentor –, war für die Marokkanerinnen zwar bitter. Unverdient war der Sieg für das DFB-Team aber auch in dieser Höhe nicht. Deutschland war von Beginn weg spielbestimmend und suchte mit Bällen in die Tiefe immer wieder die Offensive. Auch bei Standards wurde es im Strafraum der Marokkanerinnen praktisch immer gefährlich.
Hinten fiel die Abwesenheit von Marina Hegering nicht ins Gewicht, Sara Doorsoun ersetzte die verletzte Abwehrchefin. Zusammen mit ihren Teamkolleginnen erledigte die Viererkette ihren Job souverän.
Und vorne? Vorne heisst das Zauberwort Alexandra Popp. Die Kapitänin brachte ihr Team mit einem frühen Kopfballtreffer (11.) auf Kurs. Noch vor der Pause war es wieder Popp, die nach einem Eckball zur Stelle war. Mit dem Rücken zum Tor erzielte sie – wohl teilweise mit dem Hinterkopf, teilweise mit der Schulter – das 2:0. Für Popp war es im 129. Länderspiel der 64. Treffer.
Nach der durchzogenen Vorbereitung auf die WM fällt mit dem diskussionslosen Auftaktsieg eine grosse Last von den Schultern der Deutschen. Auch gegen die weiteren Gegnerinnen aus Kolumbien und Südkorea ist das Team von Martina Voss-Tecklenburg favorisiert.