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Showdown in WM-Gruppe H Deutschland geht gut gelaunt ins Alles-oder-nichts-Spiel

Vom Gruppensieg bis zum historischen Debakel ist für die DFB-Frauen gegen Südkorea an der Frauen-WM alles möglich. Der Druck auf die Vize-Europameisterinnen ist immens.

Ihr Motto für das Alles-oder-nichts-Spiel trällerte Martina Voss-Tecklenburg in Brisbane fröhlich heraus. Beim letzten Training vor dem heiklen letzten WM-Gruppenspiel sang die Bundestrainerin demonstrativ gut gelaunt den Backstreet-Boys-Hit «I Want It That Way». Was Voss-Tecklenburg möchte: einen souveränen Einzug in den Achtelfinal – und bloss kein Debakel historischen Ausmasses wie bei der «Katastrophe von Kasan» der deutschen Männer 2018, ebenfalls gegen Südkorea.

«Wir wissen um die Bedeutung des Spiels, alles andere als ein Sieg ist nicht drin», sagte Keeperin Merle Frohms vor der Partie am Donnerstag. Den Vize-Europameisterinnen sei natürlich bewusst, «dass viel Druck auf uns lastet, weil wir erfolgreich sein wollen, aber auch weil zu Hause ganz viele Menschen sitzen, die uns zuschauen.» Kathrin Hendrich versicherte daher: «Wir werden All-in gehen. Alles oder nichts – so werden wir auftreten.»

DFB-Frauen wollen keine Rechenspiele

Nur mit einem Sieg kommt Deutschland sicher weiter, auf Rechenspiele bei einem Remis oder sogar einer knappen Niederlage will sich im deutschen Lager niemand einlassen. Möglicher Achtelfinalgegner wäre als Gruppenzweiter Frankreich, beim Gruppensieg käme es zum Duell mit dem Überraschungsteam Jamaika.

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Verfolgen Sie das letzte WM-Gruppenspiel zwischen Deutschland und Südkorea am Donnerstag ab 11:30 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App.

Also grübelte Voss-Tecklenburg seit der überraschenden 1:2-Pleite gegen Kolumbien über Veränderungen in ihrer Startelf. «Wie immer haben wir uns Gedanken gemacht, welche Dinge wir anpassen können», sagte sie. Man schaue, ob der Gegner etwas offenbare, «das wir ausnutzen können».

Da wären die deutschen Grössenvorteile – um diese optimal einzusetzen, gilt eine Doppelspitze mit dem kopfballstarken Duo Alexandra Popp und Lea Schüller als realistische Variante. Durch eine solche Umstellung könnte die zuletzt formschwache Mittelfeldspielerin Lina Magull aus der Startformation rutschen, in der Defensive wird der erste Einsatz der erfahrenen Abwehrchefin Marina Hegering nach auskurierter Fersenprellung erwartet.

Dass die Drucksituation zu Verkrampfung führe, die durch gezielte Auflockerung bekämpft werden müsse, wies Voss-Tecklenburg zurück. «Es war nicht notwendig, den Pausenclown zu spielen, sondern wir haben sowieso überwiegend gute Stimmung», erwiderte die 55-Jährige. Denn selbst der Gruppensieg ist noch möglich und würde dem DFB-Team einige Reisestrapazen ersparen – die Spielerinnen fühlen sich gewappnet.

«K.o.-Spiele sind nichts Neues für uns», stellte Lena Oberdorf fest. «Klar, es ist jetzt das Gefühl, dass man ein WM-Spiel früher damit anfängt. Aber an sich ändert sich nichts. Wir gehen da rein und wollen gewinnen.»

«DFB-Experte» Bell will Deutschland bremsen

Etwas dagegen hat aber Colin Bell, ein ausgemachter «DFB-Experte». Südkoreas Nationalcoach hat grosse Teile seiner Karriere in Deutschland verbracht. Unter anderem gewann der Engländer mit dem 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht) 2015 die Champions League. Angesprochen auf eine mögliche Wiederholung des «Wunders von Kasan» bei der WM 2018, bei dem die deutschen Männer im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea gescheitert waren, meinte Bell: «Der Begriff Wunder ist immer ein sehr gross angelegter Begriff.»

Eine «Mini-Chance» bestehe auf einen Sieg, der Glaube an «etwas Sensationelles» sei da. Voss-Tecklenburg verriet, dass sie den Vize-Asienmeister in der Gegneranalyse als eine Art taktische Wundertüte vorgestellt habe. Bell sei ein «Trainerfuchs», aber: «Wir wissen, dass sie uns Räume geben und dass wir unsere Mittel haben.»

Resultate

SRF zwei, sportlive, 30.07.2023, 11:30 Uhr ; 

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