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3 Klubs aus Rio dabei Die Hauptstadt der Klub-WM liegt in Brasilien

Die Klub-WM soll einen Monat lang die USA begeistern. Das grösste Interesse wird aber in Rio de Janeiro generiert. Mit Flamengo, Fluminense und Botafogo zählen drei Klubs aus Rio zu den Mitfavoriten.

Fussballfans in Flamengo-Trikots jubeln im Stadion.
Legende: Sind in den USA zahlreich vertreten Anhänger der brasilianischen Spitzenklubs. AP Photo/Derik Hamilton

Eine Gesetzesänderung von Präsident Jair Bolsonaro veränderte vor 3 Jahren Brasiliens Klub-Fussball. Bis und mit 2021 waren die brasilianischen Klubs Non-Profit-Organisationen – von Steuern befreit, aber ohne die Möglichkeit, mit Investoren zusammenzuarbeiten.

Die neuen Voraussetzungen ermöglichten es den Klubs zu gesunden. Noch 2021 galt der Fussball in Rio de Janeiro als bankrott, vier Jahre später ist die brasilianische Metropole mit ihren drei Teams an der Klub-WM die Fussball-Hauptstadt der Welt.

Flamengo: Dank Fan-Mitgliedschaften und «Vini»-Verkauf gesundet

Flamengo war lange bloss der Klub mit der grössten Fangemeinde des Landes – aber auch der Verein mit 111 Mio. Franken Schulden, davon 60 Mio. Steuerschulden. Vor 12 Jahren begann Flamengo, sein grosses Einnahmepotenzial auszuschöpfen. Klubpräsident Eduardo Bandeira de Mello strukturierte die «Rot-Schwarzen» um – ein Vollerfolg. Dank Mitgliedschaften für Fans wurden die Einnahmen in diesem Bereich fast vervierfacht. Schon 2017 waren die Schulden getilgt.

Dann konnte Flamengo Vinicius Junior für 45 Mio. Euro an Real Madrid verkaufen. Seither stellt Flamengo wieder ein Spitzenteam. Der Umsatz beläuft sich auf 150 Mio. Franken. In den letzten 4 Jahren gewann Flamengo zweimal die Copa Libertadores und 4 weitere nationale Titel. 2023 ging kein Spiel verloren. Der neue Präsident Luiz Eduardo «BAP» Baptista will die hohen Standards bewahren: «Mein grösster Stolz ist, dass Flamengo in jeder Beziehung ein Vorbild für andere ist. Ich hoffe, dass die aktuellen Erfolge und all diese schönen Momente nie enden.»

Fluminense: Zusammenbruchs-Bewältigung

Fluminense stand 2014 vor dem Ende, als nach 15 Jahren eine der erfolgreichsten Partnerschaften des Landes mit dem Krankenversicherer Unimed endete. Während der 15 Jahre mit den Unimed-Geldern engagierte Fluminense die besten Brasilianer, stieg aus der 3. Liga ganz nach oben auf und gewann 3 nationale Titel. Als Unimed vor 11 Jahren Konkurs ging, drohte auch dem Fussballklub das Ende. Ein potenter Präsident, Mario Bittencourt, brachte die Finanzen aber ins Lot.

2023 gewann Fluminense im Maracana gegen die Boca Juniors erstmals die Copa Libertadores. Aktuell nimmt Fluminense gemäss Bilanz mehr als 100 Mio. Franken ein pro Jahr – fast das Doppelte im Vergleich mit 2019. In den letzten 3 Jahren wurde stets Gewinn erzielt.

Botafogo: Rasanter Aufstieg

Noch viel schneller als bei Flamengo oder Fluminense erfolgte die Gesundung von Botafogo. Vor 4 Jahren war Botafogo noch nicht einmal erstklassig und enorm überschuldet. Das neue Gesetz ermöglichte den Einstieg des US-Investors John Textor. 2022 gelang dank massiver Investitionen der Wiederaufstieg. Weitere 2 Jahre später gewann Botafogo die Meisterschaft und die Copa Libertadores. Mit dem Gewinn der Copa löste man das Ticket für die Klub-WM.

Resultate

SRF 4 News, 17.6.2025, 7:50 Uhr ; 

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