Resultate
Für Algerien war die Vorgabe für den Match gegen Südkorea klar: Das Team von Trainer Vahid Halilhodzic brauchte nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Belgien Punkte, um die Hoffnungen auf die erste Achtelfinal-Qualifikation nicht vorzeitig begraben zu müssen.
Bis zur Pause nur in eine Richtung
Und die Nordafrikaner legten los wie die Feuerwehr. Munter spielte sich Algerien durch die oft schlecht disponierten südkoreanischen Abwehrreihen. Sofiane Feghouli verzog, Yacine Brahimi schoss übers Tor, Islam Slimani setzte einen Kopfball aus bester Position neben den Kasten – alles in den ersten 15 Spielminuten. Lange konnte das aus Sicht der Südkoreaner nicht gut gehen. Und tatsächlich stand es zur 38. Minute schon 3:0.
Slimani, der Stürmer von Sporting Lissabon, setzte sich beim 1:0 (26.) gleich gegen zwei Verteidiger durch. Innenverteidiger Rafik Halliche profitierte zwei Minuten später davon, dass Südkoreas Goalie Sung-Ryong Jung einen Eckball falsch einschätzte und köpfelte zum 2:0 ein. Mit einem Schuss in die tiefe Ecke sorgte Abdelmoumene Djabou für das klare, aber auch in dieser Höhe verdiente Pausenresultat. Slimani hatte Djabou im Strafraum mustergültig bedient, vier Gegenspieler waren dabei Zuschauer.
Die Südkoreaner wussten nicht, wie ihnen geschah. Auch nach vorne brachten sie keinen Fuss vor den anderen. Rais Mbolhi im Tor von Algerien musste bis zum Seitenwechsel nicht einen einzigen Ball halten.
Munterer Schlagabtausch in Hälfte zwei
Trainer Myung-Bo Hong fand in der Kabine offenbar die richtigen Worte, denn nach der Pause agierte sein Team wie verwandelt. Mit dem ersten Abschluss überhaupt brachte Heung-Min Son die Hoffnung zurück. Ein Zuspiel prallte ihm glücklich vom eigenen Rücken vor die Füsse, danach versenkte er den Ball souverän. Plötzlich lag die grosse Wende in der Luft, Südkorea drückte und kam zu weiteren Chancen. Einen Hammer von Sung-Yueng Ki aus der Distanz wehrte Mbolhi spektakulär ab.
Doch statt 2:3 hiess es bald 1:4. Brahimi knickte die südkoreanischen Hoffnungen, nachdem sich die Algerier durch die südkoreanische Abwehr kombiniert hatten (62.). Der muntere Schlagabtausch fand seine Fortsetzung: Südkoreas Ja-Cheol Koo traf zum 2:4. In der Folge hatten beide Teams weitere teils beste Möglichkeiten, Tore wollten aber keine mehr fallen.
Drei Teams kämpfen um Achtelfinals
Dank den drei Punkten zieht Algerien in der Tabelle der Gruppe H an Südkorea und Russland (je 1 Punkt) vorbei. Das Trio macht den zweiten Achtelfinalplatz neben Belgien am letzten Spieltag unter sich aus. Die schlechtesten Karten hat Südkorea, das auf einen Sieg gegen Belgien angewiesen ist.
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 22.06.2014, 21:00 Uhr.