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Achtelfinal-Out? Gegen Algerien? So weit kommt es noch! Angst und Schrecken jagt Achtelfinal-Gegner Algerien der deutschen Auswahl wohl kaum ein. In der Heimat planen die euphorisierten Fans gar schon für die Viertelfinals. Nicht so Joachim Löw.
Der deutsche Bundestrainer versucht vor dem Achtelfinal-Duell gegen die Nordafrikaner mit allen Mitteln, den Ball flach zu halten und seinen Spielern den Blick über die erste K.o.-Runde hinweg zu verbieten.
«Kompakte, laufstarke Mannschaft»
«Wenn jemand glaubt, man hat es im Achtelfinal mit einem leichten Gegner zu tun und kann den Fokus schon ein bisschen auf die nächste Runde richten, begeht er einen schweren Fehler», warnte Löw. Algerien habe in den Gruppenspielen bewiesen, dass sie ein schwer zu spielender Gegner mit grosser Qualität seien.
«Sie sind eine kompakte, extrem laufstarke und aggressive Mannschaft», so Löw weiter. Auch Captain Philipp Lahm zollte den Algeriern Respekt: «Alle, die jetzt im Achtelfinal stehen, stehen definitiv zu recht da.»
Trotz aller Vorsicht, alles andere als der Vorstoss in die Viertelfinals käme für die Deutschen einer Katastrophe gleich. Bisher ist Deutschland bei einer WM erst einmal in einem Achtelfinal gescheitert. 1934 besiegelte die Schweiz in Italien das vorzeitige Aus des grossen Nachbarn. Das soll sich 80 Jahre später nicht wiederholen. «Für uns gilt es jetzt, die Hausaufgaben zu machen. Wir müssen unser Spiel in der Offensive, beim Torabschluss und der Besetzung im Strafraum verbessern», so die Analyse des Bundestrainers. Eine grundsätzliche Veränderung der Spielidee werde es nicht geben. «Was wir brauchen, sind Veränderungen im Detail.»
Deutschland als grosser Favorit, aber...
Während sich die Deutschen in Zurückhaltung üben, fiebert in Algerien eine ganze Nation dem Duell mit dem schier übermächtigen Deutschland entgegen. 32 Jahre nach dem Nicht-Angriffspakt zwischen Deutschland und Österreich und dem damit verbundenen Scheitern der «Wüstenfüchse» steht Algerien zum ersten Mal in der Geschichte in einem WM-Achtelfinal - und glaubt an seine Chance.
«Natürlich, es ist Deutschland. Sie sind die absoluten Favoriten», so Algeriens Trainer Vahid Halilhodzic. «Aber unsere Stärke ist der Teamgeist, wir wollen sie ärgern.» Islam Slimani, der mit seinem Ausgleichstreffer gegen Russland die Achtelfinal-Qualifikation sichergestellt hat, träumt gar vom grossen Exploit. «Es wird sehr, sehr schwer, aber am Ende ist es ein Fussballmatch. In 90 Minuten ist alles möglich», zeigte sich der Stürmer von Sporting Lissabon zuversichtlich.
Sendebezug: SRF zwei & SRF info, FIFA WM 2014 live, 26.6., 18:00 Uhr & 22:00 Uhr