Resultate
12 Jahre nach dem Achtelfinal-Out gegen den späteren Weltmeister Brasilien betritt Belgien wieder die ganz grosse Bühne. Das drittjüngste Team des Turniers trifft im Spiel der Gruppe H auf Algerien und ist bestrebt, die Vorschusslorbeeren zu rechtfertigen.
Belgiens Trainer Marc Wilmots hat es geschafft, die geteilte Nation wenigstens fussballerisch zu einen. Die Grundvoraussetzungen brachte er mit: Wilmots' Mutter ist Wallonin, sein Vater Flame. Der 45-Jährige übernahm vor 2 Jahren das verwaiste Amt von Georges Leekens. Zuvor hatte er 3 Jahre lang als Co-Trainer von Dick Advocaat gelernt. Dass eine «Goldene Generation» heranreifen sollte, die sich souverän für die WM qualifizieren würde, hatte Wilmots bei seinem Amtsantritt aber wohl nicht vorausgesehen.
Wilmots lobt Hazard
Mit Captain Vincent Kompany (ManCity), Goalie Thibaut Courtois (Atletico, bald wieder Chelsea), Antreiber Kevin de Bruyne (Wolfsburg) und Stürmer Romelu Lukaku (Everton) stehen Wilmots diverse in Top-Klubs engagierte Spieler zur Verfügung. Der grösste Hoffnungsträger ist aber Chelseas Eden Hazard.
«Er hat alles, was man braucht», sagt Wilmots. Es sei an der Zeit für den 23-Jährigen, die Handbremse zu lösen und das nächste Level zu erreichen. Wilmots, der einst als Spieler den Übernamen «Kampfschwein» trug, will aber Druck von Filigran-Techniker Hazard nehmen: «Wir müssen vor allem an das Kollektiv denken. Wenn jeder die einzelnen Ansprüche zurückstellt und sich für das Team opfert, können wir eine gute WM spielen.»
Algerien ohne «Ferraris»
Auch Belgiens Gegner Algerien bestreitet seine 4. WM-Teilnahme mit etlichen Söldnern. Die bekanntesten Namen lauten Sofiane Feghouli (Valencia), Nabil Bentaleb (Tottenham), Islam Slimani (Sporting Lissabon) und Saphir Taider (Inter). Das Problem: Sie spielen alle in der Offensive.
«Unsere Verteidiger sind nicht gerade Ferraris», sagte Coach Vahid Halilhodzic am Tag vor dem Startspiel der Nordafrikaner. Dem Bosnier scheint die Rolle des Aussenseiters jedoch zu behagen. Halilhodzic: «Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.»
Allerdings droht den «Wüstenfüchsen» ein historischer Negativ-Rekord: Seit 5 WM-Spielen haben sie kein Tor erzielt und warten nun schon seit 481 Minuten auf einen Treffer. Die «Bestmarke» hält (noch) Bolivien mit 517 Minuten. Das bisher letzte WM-Tor Algeriens erzielte Djamel Zidane (nicht verwandt mit Zinedine Zidane) beim 1:1 am 3. Juni 1986 gegen Nordirland.