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FIFA WM 2014 Benzema und Giroud machen Ribéry vergessen

Die französische Offensive scheint das WM-Forfait von Franck Ribéry überwunden zu haben. Karim Benzema und Olivier Giroud zeigten im Testspiel gegen Jamaika, dass sie besser harmonieren als vermutet. Und junge Spieler drängen nach oben.

Resultate

Ohne Franck Ribéry werde Frankreich das kreative Element in der Offensive fehlen, glaubte mancher nach dem WM-Forfait des Bayern-Stars. Beim 8:0-Testspielsieg über ein schwaches Jamaika zeigten Didier Deschamps' gesunde Spieler, dass dem nicht so ist.

Benzema: 2 Tore, 3 Assists

Insbesondere Karim Benzema und Olivier Giroud glänzten erstmals gemeinsam im Nationalteam. Bisher hatte sich das Duo im Dress der «Bleus» wenig verstanden und - wenn gemeinsam aufgestellt - in 5 Spielen nur einen Treffer fabriziert. In Lille traf Benzema doppelt und lieferte drei Torvorlagen, obwohl er im ungewohnten linken Couloir statt zentral aufgestellt wurde. Mittelstürmer Giroud erzielte ein Tor und gab einen Assist.

Trotzdem meinte Deschamps nach dem Match: «Sie können es besser.» Mehr als den Satz, er habe die beiden im Zusammenspiel sehen wollen und es scheine funktionieren zu können, fügte er aber nicht an. «Man fokussiert zu stark auf dieses Duo. Es gibt aber noch Valbuena und die Mittelfeldspieler.»

Schlechte Erfahrungen

Deschamps legt seinen Fokus auf das Kollektiv. Seine Weigerung, einen angeschlagenen Star bis zuletzt mitzuschleppen, unterscheidet ihn von Vorgängern wie Roger Lemerre oder Raymond Domenech, die an Titelkämpfen auf die verletzten Zidane (2002) respektive Vieira (2008) setzten und jeweils in der Vorrunde scheiterten. Darum sagt Deschamps zur Causa Ribéry. «Wenn er 100-prozentig fit ist, ist das Nationalteam mit ihm stärker. Aber es gibt noch andere Spieler.»

Griezmann, der Shooting Star

Zum Beispiel Antoine Griezmann, designierter Nachfolger Ribérys am linken Flügel. Der 23-Jährige hat in nur 4 Teileinsätzen schon 3 Länderspieltore erzielt. Sein Einsatz würde Deschamps erlauben, Benzema wieder in die Mitte rücken zu lassen. Seine Berufung hatte sich Griezmann durch seine starke Saison bei Real Sociedad verdient. In 50 Spielen erzielte er dort 21 Tore. Nun haben Klubs wie Arsenal und Paris St-Germain ein Auge auf den Mann aus dem burgundischen Weinzentrum Mâcon geworfen.

Warnung vor Honduras

Nach dem starken Abschluss der Vorbereitungsphase dürfte es Trainer Deschamps vor allem darum gehen, vor einer Unterschätzung der Gruppengegner zu warnen. «Honduras ist ein Team, das den Kampf und die Aggressivität liebt», sagt er zum Beispiel zum ersten Gegner in Brasilien. Und dass die Schweiz gegen Jamaika nur 1:0 gewonnen hat, hat Deschamps zwar in Erinnerung gerufen. Abgerückt von seiner Haltung, das Hitzfeld-Team sei Gruppenfavorit, ist er aber (bisher) nicht.

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