Resultate
Algerien machte Deutschland das Leben lange Zeit mit geschicktem Stellungsspiel und präzis ausgeführten Kontern schwer. Zwar verzeichnete das Team von Jogi Löw deutlich mehr Ballbesitz, doch nur selten wurde es in der Offensive richtig gefährlich. Und wenn, dann griff Rais M'Bohli klärend ein. Der Algerien-Keeper lief zu Hochform auf und rettete seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden in die Verlängerung.
Schürrle mit dem erlösenden Tor
Doch keine zwei Minuten waren da gespielt, als M'Bohli dann doch das erste Mal bezwungen war. Der eingewechselte André Schürrle traf mit einem wunderbaren Hackentrick am Algerien-Schlussmann vorbei zum 1:0. «Da war ein bisschen Glück dabei», gestand der Chelsea-Akteur im Nachhinein. Nach dem Führungstreffer traten die Deutschen zwar weiterhin überlegen auf, doch wirklich befreit wirkten sie nicht.
So hatten sie Glück, dass Mehdi Mostefa nach 100 Minuten nicht das 1:1 gelang. Überhaupt wirkte die Innenverteidigung nicht über alle Zweifel erhaben, der grippebedingte Ausfall von Mats Hummels war spürbar. Zudem musste Goalie Manuel Neuer das eine oder andere Mal in «Libero»-Manier eingreifen.
Es blieb bis zum Schluss eine Zitterpartie, doch Mesut Özil sorgte mit seinem 1. WM-Treffer doch noch für die Entscheidung. Mit dem 2:0 in der 119. Minute brachte Deutschland den 1. Sieg im 3. WM-Duell nach zuvor 2 Niederlagen gegen Algerien ins Trockene. Abdelmoumene Djabous Anschlusstreffer in der Nachspielzeit der Verlängerung kam zu spät.
Verdienter Sieg der Deutschen
Deutschland verdiente sich den Sieg vorab mit einer Leistungssteigerung ab der 75. Minute. Die DFB-Elf hatte entschlossener gewirkt, während die Nordafrikaner abbauten. Doch Bastian Schweinsteiger (79./90.), Thomas Müller (80./82.) und Benedikt Höwedes (81.) liessen allesamt Grosschancen aus, ehe Schürrle und Özil Versäumtes nachholten. 16:4 Schüsse aufs Tor sprachen am Ende eine deutliche Sprache zugunsten der Deutschen.
«In der 2. Halbzeit hatten wir riesige Möglichkeiten, da hätten wir den Sack zumachen müssen», so Captain Philipp Lahm selbstkritisch. Mit dem 8. Sieg im 8. Achtelfinal-Duell in Folge setzten die Deutschen eine eindrückliche Serie fort. Dagegen verpassten die «Wüstenfüchse» in ihrem 1. WM-Achtelfinal den Coup.
Nun der Knüller gegen Frankreich
Nach dem erdauerten Erfolg kommt es nun für das Löw-Team am Freitag im Maracana von Rio de Janeiro zum Viertelfinal gegen Frankreich. Bislang gab es drei WM-Duelle zwischen Deutschland und der «Equipe tricolore». 1958 entschied Frankreich das Spiel um Platz 3 für sich, Deutschland gewann die Halbfinals 1982 und 1986.
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014, 30.06.2014, 22:00 Uhr