Resultate
Die Vorbereitung Deutschlands auf die WM verlief nicht ohne Nebengeräusche. Mediokre Testspiele, diverse Geschichten neben dem Rasen und zum Ende die unglückliche Verletzung von Top-Stürmer Marco Reus. Wenn die DFB-Elf am Montag in Salvador in die WM startet, sind die Zweifel an den Stärken der «Turniermannschaft» grösser als auch schon. Dessen ungeachtet wird zwischen Hamburg und München wie immer nichts weniger als der Titel gefordert.
Rochaden in der Offensive
Löw nutzte die Testspiele gegen Kamerun und Armenien zu intensiven Wechselspielen, liess sein Team immer wieder in anderen Formationen angreifen. Eine fixe Stammformation ist bei Deutschland auch aufgrund der vielen gesundheitlichen Probleme nicht in Sicht, doch dank der grossen Auswahl an kreativen Spielern hat Löw zahllose Möglichkeiten. Variante 1b, 1c oder 1d müssen dabei gegenüber Variante 1a nicht zwingend abfallen.
So kristallisierte sich etwa heraus, dass Deutschland im Angriff mit Lukas Podolski und Andre Schürrle bedeutend mehr Durchschlagskraft hat als etwa mit Mesut Özil und Mario Götze. Auch gegen Portugal deutet einiges darauf hin, dass zumindest einer der beiden filigranen «Zauberzwerge» zu Beginn eher zweite Wahl sein wird. Dafür rückt der zuletzt nur noch als Ergänzungsspieler eingesetzte Podolski wieder in eine Hauptrolle.
Zu Beginn mit Müller?
Im Sturmzentrum möchte Löw unverändert auf Routinier Miroslav Klose bauen, der sich in Brasilien zum WM-Rekordtorschützen schiessen will. Der Lazio-Stürmer ist gerade noch rechtzeitig zur WM fit geworden, könnte gegen Portugal aber vorerst die Joker-Rolle einnehmen. Als Alternative für die «richtige 9» gibt es lediglich Thomas Müller, dem Bayern-Akteur ist es mit seiner Schlitzohrigkeit durchaus zuzutrauen, auch einen Pepe aus dem Konzept zu bringen.
Baustellen auf der Aussenbahn
Die nach wie vor grösste Baustelle im Löw-Team sind die Aussenverteidiger. Nach der Beförderung von Philipp Lahm ins defensive Mittelfeld und dem Ausfall von Marcel Schmelzer fehlt Deutschland ausgerechnet auf dieser im modernen Fussball so wichtigen Position Personal von Weltformat. Und «Schnitzen» kann sich Löw ja bekanntlich keinen Aussenverteidiger, wie man seit dem WM-Qualifikationsspiel in Irland weiss.
So werden gegen Portugal mit Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Per Mertesacker und Jerome Boateng wohl vier gelernte Innenverteidiger die Abwehr bilden. Gegen den wiedergenesenen Cristiano Ronaldo vielleicht ein Schlüssel zum Erfolg.