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FIFA WM 2014 Ecuador: Jung und talentiert, aber fehleranfällig

Der Schweizer Gegner hat sich vor allem dank seiner Heimstärke für die WM qualifiziert. Ganz ähnlich wie die Schweiz verfügt Ecuador über ein junges und talentiertes Kader. Die Stärken liegen im Zweikampf und der Physis, die Schwäche in der Defensive.

Resultate

«Wir wollen sieben Spiele bestreiten.» Die Zielvorgabe von Ecuadors Trainer Reinaldo Rueda ist selbstbewusst.

Der Kolumbianer übernahm Ecuador 2010. In Südafrika hatte er noch Honduras betreut und der Schweiz ein torloses Remi abgerungen. In Ecuador hat er seither eine junge und erfolgshungrige Equipe aufgebaut, die jedem Gegner Schwierigkeiten bereiten will – und auch kann. So musste sich unlängst England im Testspiel gegen die Ecuadorianer mit einem 2:2 begnügen.

Löw von Ecuador beeindruckt

Jogi Löw, der mit den Deutschen vor einem guten Jahr gegen Ecuador testete (4:2), beschrieb die Südamerikaner wie folgt: «Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die von ihrer körperlichen Robustheit und Athletik so stark ist. Sie sind geradezu süchtig nach Zweikämpfen.»

Ecuador dürfte gegen die Schweiz hoch stehen, den ballführenden Spieler rasch unter Druck setzen und wenn immer möglich den schnellen Angriff suchen. Verletzbar sind die Südamerikaner in der Verteidigung, wo ihnen immer wieder Fehler unterlaufen.

Für den verstorbenen Kollegen

Star des Teams ist Antonio Valencia, der auf dem rechten Flügel für Furore, seltener auch für Tore, besorgt ist. Daneben ist den Schweizer Zuschauern vor allem Felipe Caicedo bekannt, er spielte von 2006-2008 beim FC Basel. Caicedo trägt die Nummer 11 auf dem Rücken, ihr kommt eine ganz spezielle Bedeutung zu.

Die 11 gehörte Cristian «Chucho» Benitez, dem treffsichersten Stürmer Ecuadors. Im vergangenen Sommer verstarb er im Alter von erst 27 Jahren völlig überraschend an einem Herzstillstand.

Der Schock im Team war riesig, die Nummer 11 sollte nie mehr vergeben werden – bis klar wurde, dass dies dem FIFA-Reglement widerspricht. So läuft also Caicedo nun doch mit der 11 auf. Er und seine Kollegen spielen an dieser WM auch für ihren ehemaligen Weggefährten.

Siege in der Höhe von Quito

Ein Blick auf die WM-Qualifikation Ecuadors zeigt eine erstaunliche Heimstärke: 22 von 25 Punkten holte Ecuador in Quito, auswärts reichte es gerademal zu drei Remis.

Den Schluss, wonach Ecuador nur in der Höhe von Quito (2850 M.ü.M) wirklich stark sei, lässt Rueda nicht gelten. «Der Grossteil meiner Spieler lebt in Guayaquil, auf Meereshöhe», gibt er zu bedenken. Und auswärts habe man oft gut gespielt, aber knapp verloren.

Ecuador

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