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Mario Balotelli wurde nach dem 2:1-Sieg gegen England von der FIFA zum «Man of the Match» gewählt. Eine Auszeichnung, die eben so gut auch an Andrea Pirlo hätte gehen können. Der 35-Jährige Altstar spielte zwar unspektakulärer, teilte seine Kräfte ein und ging keine unnötigen Wege - dennoch zeigte der Mittelfeld-Regisseur eine Weltklasse-Leistung.
Prandelli: «Pirlo steht für pure Intelligenz»
Mit seiner Genialität leitet und dirigiert er das Spiel der Italiener aus dem Mittelfeld heraus. Gegen England lancierte er Balotelli mehrmals mit gefährlichen Steilpässen. Er war einer der Hauptbeteiligten beim 1:0, ohne dass er den Ball berührt hatte und in der Nachspielzeit hämmerte er einen Freistoss an die Latte. Pirlo ist stets brandgefährlich, auch wenn man dies gar nicht so richtig wahrnimmt.
Gegen England beispielsweise fanden 92 Prozent seiner über 100 gespielten Pässe den richtigen Abnehmer. Er sieht Löcher, wo eigentlich gar keine sind. «Pirlo steht für pure Klasse und Intelligenz. Er ist ein Spieler, der aus allen möglichen Bereichen des Spielfelds einen Angriff einleiten kann», lobte ihn sein Coach Cesare Prandelli unlängst.
Italien auf Pirlo angewiesen
Italien ist auf seinen Dirigenten im Mittelfeld angewiesen. Vor 4 Jahren in Südafrika konnte Pirlo aufgrund einer Muskelzerrung nur gerade 34 Minuten spielen. Und Italien scheiterte als amtierender Weltmeister in der Gruppenphase. Beim WM-Titel 2006 hatte er bis auf ein Spiel sämtliche Partien über die volle Distanz absolviert.
In Brasilien befindet sich der Pirlo auf seiner letzten Mission mit der Nationalmannschaft, nach der WM will er jüngeren Spielern Platz machen. «Wir können Weltmeister werden», hatte der Juve-Akteur vor dem Auftaktspiel gegen England gesagt. Italien kann - aber nur mit Pirlo.