Resultate
Während bei Uruguay nach der «Beiss-Attacke» Schlüsselspieler Luis Suarez fehlte, konnte Kolumbien auf einen James Rodriguez in absoluter Topform zählen. Der 22-Jährige, der bereits in allen 3 Gruppenspielen einmal getroffen hatte, steigt langsam aber sicher zum Star dieser WM auf.
Der Mittelfeldspieler der AS Monaco erzielte im Achtelfinal gegen Uruguay beide Tore und stellte damit den historischen Viertelfinal-Einzug der «Cafeteros» sicher. Nun kommt es am 4. Juli in Fortaleza zum Duell mit Gastgeber Brasilien.
Traumtor aus dem Nichts
Nach einer weitgehend ereignislosen Starthalbstunde war es Rodriguez, der die Zuschauer im legendären Maracana von Rio de Janeiro ein erstes Mal verzückte. Der Shootingstar nahm einen Pass mit der Brust an, drehte sich und hämmerte den Ball aus rund 23 Metern via Lattenunterkante ins Tor. Der verletzte Starstürmer Radamel Falcao lobte: «Das ist mit Abstand das beste Tor der WM, das James Rodriguez geschossen hat.»
Traumhafte Ballstafette zum 2:0
10 Minuten nach der Pause zeigten die Kolumbier einmal mehr, dass sie den Ausfall Falcaos längst verkraftet haben. Ein Angriff wie aus dem Lehrbuch führte zum 2:0 für Kolumbien. Nach einer Ballstafette über mehrere Stationen landete eine Flanke bei Juan Cuadrado, der per Kopf auf Rodriguez zurücklegte – dieser liess sich nicht zwei Mal bitten und vollendete zum 2:0.
Dagegen konnten die «Urus» das Fehlen von Suarez nicht kaschieren. Zwar kamen sie nach dem 0:2 etwas besser auf, doch insgesamt kämpften sie unglücklich. Unter anderem Cristian Rodriguez (64.), Maxi Pereira (79.) und Edinson Cavani (84.). liessen gute Möglichkeiten für «La Celeste» aus.
Überglücklicher Rodriguez
«Ich bin superglücklich, das ist ein historisches Ereignis. Ich muss mich aber bei der ganzen Mannschaft bedanken, die mich toll unterstützt hat», sagte Rodriguez. Er sorgte nicht nur für eine nationale Bestmarke, sondern auch für eine persönliche: In 4 Turnierspielen in Serie zu treffen, war zuletzt Italiens Christian Vieri 1998 gelungen.
Sieg gegen den Angstgegner
Im Maracana feierten die effizienten Kolumbier erst den 2. Sieg gegen die «Urus» in den letzten 10 Jahren (daneben 6 Niederlagen und 1 Remis). Auch für die bislang einzige WM-Niederlage 1962 revanchierten sich «Los Cafeteros».
Für Uruguay setzte sich dafür eine Negativserie fort. Ohne Suarez kassierte der WM-Vierte von Südafrika an Endrunden zuletzt nur Niederlagen: 2010 im WM-Halbfinal gegen die Niederlande, 2014 im Startspiel gegen Costa Rica – und nun auch gegen Kolumbien. 64 Jahre nachdem die «Urus» im Maracana ihren letzten WM-Titel geholt hatten, wurden diesmal an dieser Stätte all ihre Träume begraben.
Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014, 28.06.2014, 22:00 Uhr.