Er gewann keine 3 WM-Titel wie Pele. Und er schoss auch nicht so viele Tore wie Pele. Trotzdem sprechen die Fans in Brasilien in ähnlich hohen Tönen über Socrates. Der «Doktor», wie der studierte Mediziner gerne genannt wurde, begeisterte die Massen mit seiner stupenden Technik, seinen grazilen Bewegungen und seinen Zauberpässen.
Der 1954 in Belem geborene Socrates lief für die Selecao 63 Mal auf und gehörte 1982 und 1986 zur WM-Equipe. Zusammen mit Zico, Falcao und Toninho bildete er 1982 in Spanien ein Mittelfeld-Quartett, das in seiner Qualität einzigartig war. Gleichwohl verpasste Brasilien mit Socrates jeweils den WM-Halbfinal.
«Ich bin kein Athlet. Ich bin Fussball-Künstler», soll er einmal gesagt haben. Oder: «Von taktischem Geplänkel halte ich nichts. Es lebe der schöne Fussball!» Socrates, für den zeitlebens Alkohol ein ständiger Begleiter war, starb 2011 im Alter von nur 57 Jahren. Mit ihm verlor Brasilien eine seiner schillerndsten Figuren.