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«Messi stellt niemanden auf und bestimmt auch die Auswechslungen nicht», stellte Verteidiger Martin Demichelis gegenüber der argentinischen Sportzeitung Ole klar. Der ehemalige Bayern-Spieler wollte den Diskussionen der letzten Tage in seiner Heimat ein Ende bereiten.
Medien hatten behauptet, dass Nationalcoach Alejandro Sabella auf Druck der Spieler - und von Messi im Besonderen - in der Pause des Startspiels gegen Bosnien die Taktik geändert habe. Fakt ist: Sabella wechselte Stürmer Gonzalo Higuain ein und stellte von einem 5-3-2-System auf ein 4-3-3 um. Messi fühlte sich an der Seite von Sergio Agüero und Higuain bedeutend wohler und erzielte nach einer guten Stunde das sehenswerte 2:0.
Messis öffentliche Kritik
Nach dem Auftaktspiel äusserte Captain Messi nichtsdestotrotz seinen Unmut über die taktische Ausrichtung. Coach Sabella zeigte sich von der öffentlichen Kritik aber weder irritiert noch beeindruckt. «Die Kommentare von Leo haben mich nicht verletzt. Er ist gefragt worden und er hat geantwortet», betonte der 59-Jährige am Tag vor dem Spiel gegen den Iran. «Messi hat so oft gesagt, dass er lieber im 4-3-3-System spielt. Er war sehr respektvoll», beschwichtigte Sabella.
Er sei es auch gewesen, der Messi zur Medienkonferenz geschickt habe, unterstrich Sabella. Dort hatte Messi seine Aussagen vom Vorabend bekräftigt. «Meine Spieler dürfen frei reden, was sie wollen. Ich schreibe ihnen doch nicht vor, was sie bei einer Pressekonferenz sagen sollen», erklärte Sabella. Der Machtkampf ist für die argentinischen Medien ein gefundenes Fressen. Sie stellen weiter die Frage: Wem gehört das Team, Messi oder Sabella?
Sabella markiert den Chef
Ob die Chemie zwischen dem Coach und dem Captain der «Albiceleste» wiederhergestellt werden kann, wird sich im weiteren Verlauf des Turniers zeigen. Bereits bei der Kaderselektion hatte Sabella gezeigt, wer das Sagen hat. Ohne Vorwarnung berücksichtigte er - zu Messis Überraschung - Ever Banega nicht. Auch Carlos Tevez fiel vorzeitig aus den Traktanden.
Auch wenn Sabella den Dialog mit seinen Spielern nach eigenen Angaben schätzt, fällt er die Entscheidungen. «Der Magier», wie Sabella in Argentinien genannt wird, ist schliesslich kein unbeschriebenes Blatt. 2009 gewann er mit Estudiantes de La Plata die Copa Libertadores, die südamerikanische Version der Champions League.