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Analyse Schweizer WM-Gegner Milinkovic-Savic: Serbiens grosse Unbekannte

Beim Schweizer WM-Gruppengegner dreht sich vieles um den 23-jährigen Sergej Milinkovic-Savic. Dabei hat der erst zwei Länderspiele absolviert.

Die serbischen Fussball-Fans kennen Sergej Milinkovic-Savic bestens. Schliesslich sorgte der 23-Jährige in den letzten 5 Jahren für viel Aufsehen: Er wurde 2013 U19-Europameister und wurde mit Serbien 2015 U20-Weltmeister. In den letzten 3 Saisons spielte er für Lazio Rom. Und dennoch besteht seltsame Ungewissheit vor der WM in Russland.

Die Geschichte mit dem Trainerwechsel

Da ist zum einen sein Debüt im A-Nationalteam im letzten November im Test gegen China. Es war zugleich die erste Partie Serbiens unter der Leitung von Coach Mladen Krstajic. Nur einige Wochen zuvor hatten sich die Wege von Krstajics Vorgänger und dem Verband getrennt.

Nebojsa Markovic

Nebojsa Markovic

Serbischer Sport-Journalist

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Nebojsa Markovic ist ein serbischer Sportjournalist aus Belgrad. Aktuell schreibt er für das Newsportal Mondo.

Gemäss den serbischen Medien war die Situation zwischen Milinkovic-Savic und Muslin ausschlaggebend für dessen Entlassung nach erfolgreicher Qualifikation. Dass der Trainer Milinkovic-Savic trotz Glanzleistungen in Italien konsequent umging, wurde ihm zur Last gelegt.

Coach Muslin fand keinen Platz für ihn

Alles begann, als Muslin den im spanischen Lleida geborenen Mittelfeldspieler im Mai 2016 aufbot, aber in 3 Freundschaftsspielen nicht einsetzte. Die offizielle Begründung lautete, dass Muslin für den Shootingstar im 3-4-2-1-System keinen Platz hatte. Er berücksichtigte ihn fortan nie mehr.

Nun rückt die WM in Russland heran und die Serben erwarten viel vom 23-Jährigen. Zurecht: Seine Saison bei Lazio war doch ziemlich spektakulär. 14 Tore und 9 Vorlagen gelangen ihm wettbewerbsübergreifend. Zuletzt traf er gegen Crotone. Und Lazio steht dicht vor dem Einzug in die Champions League (im abschliessenden und alles entscheidenden Direktduell gegen Inter reicht zuhause ein Remis).

Gerüchte um Manchester United

Milinkovic-Savic hat sich längst in die Notizblätter der europäischen Top-Teams gespielt. Er ist 1,91 m gross, seine physische Stärke ist augenscheinlich und seine technischen Fähigkeiten fast schon aussergewöhnlich für einen Mann seiner Grösse. Er kann eigentlich alles: Dribbeln, vorbereiten, skoren, den Ball halten, er ist in der Luft gut – und dabei auch nicht langsam. Er wurde stark mit Manchester United in Verbindung gebracht. Sein Agent Mateja Kezman soll dabei eine wichtige Rolle spielen, da er einst unter Jose Mourinho bei Chelsea spielte.

Die Fans stellen sich aber die Frage, wie Milinkovic-Savic eingesetzt werden soll. Wird er neben Nemanja Matic auflaufen oder Luka Milivojevic, oder gar neben beiden? Wird Serbien in einem 4-2-3-1 oder in einem 4-3-3 spielen? Es gibt noch viele offene Frage bezüglich Krstajics Mannschaft.

Eines ist aber sicher: Serbien kann sich den Luxus nicht leisten, einen solch talentierten Spieler falsch einzusetzen. Von ihm erwartet man, dass er liefert.

Zur Person

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Nebojsa Markovic ist ein serbischer Sportjournalist aus Belgrad. Aktuell schreibt der 24-Jährige für Meridian Sport. Zuvor war er für SOS Kanal (serbisches Sport-Fernsehen) und Mozzart Sport (führende Sport-Website Serbiens) tätig.

Sendebezug: SRF zwei, Road to Fifa, 13.05.18, 14:15 Uhr

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