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Axel Witsel: Der Exote bei den Belgiern
Aus Sport-Clip vom 10.07.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 26 Sekunden.
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Belgiens Axel Witsel Der Multikulti-Sechser

Axel Witsel spielt in keiner Top-Liga, sondern im fremden China. Trotzdem übernimmt er für Belgien im Halbfinal gegen Frankreich eine tragende Rolle.

Wurzeln, Heimat, Doppelbürgerschaft. Das alles wird derzeit wieder heiss diskutiert.

Auch die Belgier bauen als traditionelles Einwanderungsland auf Spieler mit Migrationshintergrund. Und kein anderer verkörpert die globalisierte Fussballwelt so wie Axel Witsel – der schlaksige Mittelfeldspieler mit dunklem Teint, Afro-Frisur und blauen Augen:

  • Seine Mutter ist eine weisse Belgierin
  • Sein Vater ist ein schwarzer Franzose mit Vorfahren auf der Karibikinsel Martinique
  • Witsel ist in Lüttich aufgewachsen, hat daheim für Standard in Belgien, für Benfica Lissabon in Portugal, für Zenit St. Petersburg in Russland gespielt und ist seit letztem Jahr für Tianjin Quanjian in China tätig.
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Witsels unkonventioneller Kopfball
Aus FIFA WM 2018 Clips vom 09.07.2018.
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Witsel hat keine klassische Laufbahn hingelegt. Im besten Fussballeralter schlug er ein Angebot von Juventus Turin aus. Die Gegenofferte aus China war zu lukrativ: 20 Millionen Franken soll sein Jahressalär betragen.

Das China-Defizit

Tianjin also. Das ist mit keinem europäischen Top-Klub zu vergleichen. Und trotzdem ist der 29-Jährige bei den Belgiern gesetzt: «Das Niveau im Nationalteam ist um das Zehnfache höher. Also bestritt ich in China nach dem Training zusätzliche Fitnesseinheiten, um hier mithalten zu können.»

Witsel ist in der Zentrale so etwas wie das defensive Gewissen. Er sichert ab, damit Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Romelu Lukaku vorne ihre Magie entfalten können. Er bestimmt das Tempo im Aufbau, führt entscheidende Zweikämpfe und macht die Räume eng.

Die Ruhe im Zentrum

«Es liegt in meiner Natur, ruhig zu sein», sagt Witsel. «Es hilft mir auf dem Platz in angespannten Momenten. Und ich versuche diese Gelassenheit auf die Mitspieler zu übertragen, wenn sie diese brauchen.»

Ein Finaleinzug von Belgiens goldener Fussballgeneration wäre auch der Triumph einer multikulturellen Gemeinschaft. Und Witsel mit seiner Biographie das beste Beispiel dafür.

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Belgien entzaubert Rekordweltmeister Brasilien
Aus FIFA WM 2018 Clips vom 06.07.2018.
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Live-Hinweis

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Verfolgen Sie den WM-Halbfinal zwischen Frankreich und Belgien am Dienstag ab 19:00 Uhr auf SRF zwei oder im Livestream.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 06.07.2018, 15:30 Uhr

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