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2:1-Sieg im WM-Viertelfinal Oldie Giroud richtet's: Frankreich ringt England nieder

Es stand 1:1 und keine Viertelstunde war mehr zu spielen, da kam der freistehende Olivier Giroud aus 6 Metern zur Volley-Chance – und sah seinen soliden Abschluss von England-Goalie Jordan Pickford in extremis entschärft. Doch Oldie Giroud steckte nicht auf und sah keine Minute später einen Flankenball auf sich zufliegen. Energisch setzte er sich gegen Verteidiger-Brocken Harry Maguire durch und köpfelte zum 2:1 ein (78.).

Die Engländer, zu diesem Zeitpunkt bis auf die wichtigste in allen Statistiken überlegen, waren zu einer Reaktion gezwungen. Und die Chance dazu wurde ihnen geliefert: Théo Hernandez mähte im Strafraum unnötig Jason Mount um, nach VAR-Konsultation wurde zurecht auf Penalty entschieden. Captain Harry Kane, bereits zum 1:1 vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich gewesen, übernahm erneut Verantwortung – und zimmerte den Ball über die Latte.

Während bei England Erinnerungen an frühere Penalty-Dramen aufkamen, jubilierte Frankreich. Eine bis dahin vor allem offensiv bescheidene Leistung schien dem Titelverteidiger im Gigantenduell zu reichen. Nachdem der eingewechselte Marcus Rashford für England nach Ablauf der Nachspielzeit einen Freistoss nur Zentimeter über die Latte setzte, war Frankreichs Triumph Tatsache.

Upamecano zweimal im Glück

Im neu gebauten Al-Bayt Stadium in Al-Khor waren «Les Bleus» leicht besser in die Partie gestartet und belohnten sich dafür: Aurélien Tchouaméni, im Zentrum eigentlich mit Defensivaufgaben betraut, stellte mit einem trockenen Schuss auf 1:0. Bitter für England: Bukayo Saka war zuvor in der Offensive von Dayot Upamecano hart an der Grenze angegangen worden, über einen Foul-Pfiff hätten sich die Franzosen nicht beschweren können.

Keine 10 Minuten später hatte Upamecano erneut Glück: Mit seinem etwas ungelenk eingesetzten Fuss brachte er den ballführenden Kane ins Stolpern, das ganze wohl knapp auf der Strafraumlinie. Ein Pfiff blieb erneut aus. Davor und danach kam der äusserst auffällige Kane in dieser Sturm-und-Drang-Phase der Engländer zudem zu zwei gefährlichen Abschlüssen.

Der verdiente Ausgleich gelang den Engländern erst im 2. Durchgang, als Kane den oben erwähnten Penalty versenkte (54.) und mit seinem 53. Tor im Dress der «Three Lions» mit Rekord-Mann Wayne Rooney gleichzog. Ebenfalls bei 53. Nationaltoren steht nach diesem Viertelfinal übrigens Giroud. Dessen Treffer sollte in der Schlussphase die Entscheidung bringen.

So geht es weiter

Frankreich setzt sich damit im ersten K.o.-Duell der beiden grossen Fussball-Nationen überhaupt durch. Die «Equipe Tricolore» darf weiter von der ersten Titelverteidigung an einer WM träumen seit Brasilien 1958/62, während England derweil nach einer guten Leistung die Heimreise antreten muss.

Nach 3-tägiger Pause gilt es für Frankreich im Halbfinal ernst: Am Mittwoch treffen «Les Bleus» erneut im Al-Bayt Stadium auf Marokko. Die «Löwen vom Atlas» setzten sich sensationell gegen Portugal (1:0) durch und erreichten als erstes afrikanisches Team die Vorschlussrunde einer WM-Endrunde.

SRF zwei, sportlive, 10.12.22, 19:00 Uhr;

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