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1:0-Sieg über Portugal En-Nesyris Kopfball bringt Marokko in historischen WM-Halbfinal

  • Marokko schlägt Portugal im Viertelfinal an der WM 2022 in Katar mit 1:0 und steht als erstes afrikanisches Team der Geschichte im Halbfinal.
  • Für den entscheidenden Treffer ist Youssef En-Nesyri in der 42. Minute nach einem Fehler von Goalie Diogo Costa verantwortlich.
  • Im Halbfinal trifft Marokko auf Frankreich.

Immer und immer wieder rollten portugiesische Angriffsversuche auf das marokkanische Tor zu. Doch die Nordafrikaner bewiesen einmal mehr, dass ihre Defensive rund um Keeper Yassine «Bono» Bounou äusserst schwer zu bezwingen ist. Erst ein Gegentor (einen Treffer von Nayef Aguerd ins eigene Tor) haben die Marokkaner an dieser WM erhalten – auch die portugiesische Offensive, die gegen die Schweiz noch zu Hochform aufgelaufen war, konnte daran nichts ändern.

Doch nicht nur in der Verteidigung, auch im Angriff überzeugte der Aussenseiter: Noch vor dem Seitenwechsel war Marokko dank eines Treffers von Youssef En-Nesyri in Führung gegangen (42.). Portugal-Goalie Diogo Costa verschätzte sich bei einer Flanke und ermöglichte dem Stürmer so den Kopfball ins leere Tor. Es war die Folge einer durchzogenen ersten Halbzeit von Portugal, in der sich auch die Nordafrikaner ungewohnt mutig und offensiv zeigten.

Erst nach dem Gegentor meldeten sich die Europäer offensiv an. Bruno Fernandes zog überraschend ab und sah seinen Ball an die Latte klatschen. Es blieb lange die gefährlichste Offensivaktion der Portugiesen.

Ronaldo bewirkt wenig

Daran konnte auch Cristiano Ronaldo, der erneut zu Beginn nur Ersatz war, nichts ändern. Er durfte nach 51 Minuten den Platz betreten. Der Superstar tat sich lange schwer. Er wurde von seinen Mitspielern kaum ins Offensivspiel eingebunden und an ihn adressierte Flanken verpasste er reihenweise.

Erst in der Nachspielzeit kam die Nummer 7 zum Abschluss – scheiterte aber an Bono. Der 37-Jährige kam in seinem 196. Länderspiel nur zu gerade 10 Ballkontakten. Nach dem Spiel verabschiedete er sich mit Tränen in den Augen in die Katakomben.

Marokko muss Captains ersetzen

Für Gefahr sorgten aber vor allem Ronaldos Mitspieler. In der 58. Minute verpasste Gonçalo Ramos mit einem Kopfball den Ausgleich, Fernandes setzte sechs Minuten später einen Schuss übers Tor. Und in der 82. Minute zeichnete sich einmal mehr Bono aus, als er einen Schlenzer von Joao Felix über den Kasten lenkte.

Die Marokkaner, die nach 57 Minuten den Ausfall von Captain und Abwehrchef Romain Saiss verkraften mussten, verteidigten auch im Anschluss daran äusserst solidarisch. Auch der Ersatz-Captain Hakim Ziyech musste noch vor Abpfiff angeschlagen raus – kein Problem für Marokko, das im Al Thumama Stadium in Doha erneut von zahlreichen Fans unterstützt wurde und so quasi Heimspiel hatte.

In der Nachspielzeit flog mit Walid Cheddira auch noch ein Marokkaner vom Platz. Der Einwechselspieler sah innert kürzester Zeit zweimal die gelbe Karte. Aber auch die wenigen Minuten in Unterzahl überstanden die Nordafrikaner unbeschadet.

Marokko schreibt Geschichte

Mit dem Halbfinal-Einzug hat Marokko für Fussball-Geschichte gesorgt. Die «Löwen vom Atlas» sind das erste afrikanische Team überhaupt, dass es an einer WM-Endrunde in den Halbfinal schafft. Zuvor waren Kamerun 1990, Senegal 2002 und Ghana 2010 im Viertelfinal gescheitert.

So geht's weiter

Im Halbfinal trifft Marokko auf Frankreich. Die Partie gibt's am Mittwoch ab 20:00 Uhr wie gewohnt live auf SRF zwei zu sehen.

SRF zwei, sportlive, 10.12.2022, 15:30 Uhr;

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