Es war eine der bisher grössten Überraschungen an dieser Endrunde: Australien schlug Dänemark in Al-Wakrah mit 1:0 und qualifizierte sich für die K.o.-Phase. Einer, der den Ort des Triumphs bestens kennt, ist Trent Sainsbury. Der australische Nationalspieler verdient sein Geld seit diesem Sommer beim gleichnamigen Klub in der kleinen Hafenstadt am Persischen Golf.
Ein Trainer als Rationalist
Seit 2013 gehörte Sainsbury zum Kader, auch im vorletzten Test (ein 1:0 gegen Nachbar Neuseeland) vor der Endrunde in Katar stand der Defensiv-Routinier noch über 90 Minuten auf dem Rasen. Ausgerechnet für die WM wurde Sainsbury von Trainer Graham Arnold aber nicht berücksichtigt. Besonders pikant: Sainsbury ist mit Arnolds Tochter Elissa verheiratet.
Trainer Arnold nannte sportliche Gründe für die ausgebliebene Nomination und konnte diese Entscheidung mit den erfreulichen Resultaten im Wüstenstaat bisher rechtfertigen. Mit Siegen gegen Tunesien und Dänemark holten die Australier gar zwei Zähler mehr als 2006, als sie sich in Deutschland das bisher einzige Mal für einen WM-Achtelfinal qualifiziert hatten.
Drohen Festtage mit Nebengeräuschen?
In der «neuen goldenen Generation», von der Arnold nach dem Coup gegen Dänemark schwärmerisch sprach, bleibt für den 30-Jährigen offenbar kein Platz mehr. Ein Blick auf jene Startaufstellung zeigt aber: wirklich «neu» sind die Akteure nicht – über die Hälfte ist gar noch älter als Sainsbury. Der 18-jährige Garang Kuol, der anstelle von Sainsbury nach Katar reisen durfte, verzeichnete bisher erst eine Viertelstunde Einsatzzeit.
Immerhin: Sainsbury, der 2018 leihweise bei den Grasshoppers gespielt hatte, machte aus der Not eine Tugend und besuchte die Spiele der «Socceroos» in seiner Wahlheimat gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern. Und wenn Schwiegervater Arnold und Co. so weitermachen, dürfte ihm sein Schwiegersohn spätestens bis zum Treffen unter dem Weihnachtsbaum verziehen haben.