Vor 16 Jahren bedeutet die Partie gegen Costa Rica für die deutsche Nationalmannschaft der Auftakt zum «Sommermärchen» beim Heimturnier. Bei der WM in Katar könnten die Zentralamerikaner die Endrunde 2022 zu einem regelrechten «Winter-Albtraum» werden lassen.
Rückblende: Am 9. Juni 2006 waren in der ausverkauften Allianz-Arena in München sechs Minuten gespielt, als Verteidiger Philipp Lahm im WM-Eröffnungsspiel an der linken Strafraumgrenze abzog und haargenau in den rechten Winkel traf. Es war das frühe 1:0. Am Ende besiegte die DFB-Elf Costa Rica 4:2. Deutschland liess diesem Sieg vier weitere Erfolge folgen. Erst im Halbfinal gegen Italien war Schluss. Wer in Deutschland von der WM 2006 spricht, spricht vom «Sommermärchen».
Das Turnier in Katar ist für die Deutschen bislang alles andere als ein «Sommermärchen». Und nicht nur, weil die WM im Winter gespielt wird. Nach zwei Partien hat die Mannschaft von Hansi Flick erst einen Zähler auf dem Konto. Wie vor vier Jahren in Russland droht das Out nach der Vorrunde.
Vorfreude und Zuversicht beim DFB-Team
Seit dem WM-Titel 2014 hat Deutschland von fünf Endrundenspielen nur noch eines gewinnen können (ein 2:1 gegen Schweden 2018). In keiner Partie blieb man ohne Gegentor und immer geriet man in Rückstand.
Wir haben Bock auf das Spiel. Ein Sieg ist Pflicht für uns.
Vor der Partie gegen Costa Rica ist die Vorfreude bei der DFB-Elf dennoch gross. Niclas Füllkrug, beim 1:1 gegen Spanien Torschütze, sagt: «Wir haben Bock auf das Spiel. Ein Sieg ist Pflicht für uns.» Das Remis gegen die starken Iberer hat dem Team Zuversicht verliehen. «Das 1:1 gibt uns Energie», so Füllkrug.
Thomas Müller, der bei 10 WM-Toren steht, aber turnierübergreifend seit 6 Partien nicht mehr getroffen hat, denkt schon über das Costa-Rica-Spiel hinaus: «Was uns ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist, dass wir Chancen haben, in den Achtelfinal zu kommen und der Fussballwelt dann zu zeigen, was in uns steckt.»
Das Warten der «Ticos» auf einen ersten Eckball
Gleiches würde Costa Rica auch gerne tun. So wie 2014, als man sensationell in den Viertelfinal vorstiess. Von einem Torreigen der «Ticos» ist nicht auszugehen. Sie haben in ihren (ohne Nachspielzeit) 180 WM-Minuten nur einen Schuss aufs Tor gebracht (dieser landete gegen Japan aber im Netz) und noch keinen einzigen Eckball herausgeholt.
Wir werden wie die Stiere kämpfen.
«Wir werden uns teuer verkaufen und wir werden wie die Stiere kämpfen, um unserem Land viel Glück und Freude zu bereiten», verspricht Keylor Navas, die bald 36-jährige Goalie-Legende. Bereits ein Remis könnte Costa Rica reichen, um selber ein «Sommermärchen» im katarischen Winter zu schreiben.