Der Gegner
Ein Spiel gegen Kamerun? Es ist für die Schweizer Nati eine Premiere. Noch nie in der Geschichte kam es zum Duell mit der aktuellen Fifa-Nummer 43. «Die unbezähmbaren Löwen» sind so etwas wie die Pioniere des afrikanischen Fussballs: Bereits 8 WM-Teilnahmen stehen zu Buche, so viele wie bei keinem anderen afrikanischen Team. Die Kameruner waren es auch, die sich 1990 in Italien als erstes afrikanisches Land für einen WM-Viertelfinal qualifizieren konnten. Die diesjährige Qualifikation stellte das Team von Rigobert Song in den Playoffs in extremis mit einem Sieg in der Verlängerung gegen Algerien sicher.
Das Stadion
Die Schweizer WM-Ouvertüre steigt am Donnerstag um 13 Uhr Ortszeit im Al-Janoub Stadium (11 Uhr Schweizer Zeit). Das Fassungsvermögen – von der Fifa jüngst nach oben korrigiert – beträgt neu 44'325 Plätze. Es werden einige hundert Schweizer Fans im Stadion anwesend sein, die ihre Anreise über ein Reisebüro oder individuell organisiert haben.
Die Bedingungen
Als die Nati vor rund 10 Tagen in Doha ankam, herrschten schwülwarme Temperaturen weit über 30 Grad. Mittlerweile ist es einige Grad «kühler» geworden, was auch eher den jährlichen Durchschnittswerten der Region entspricht. Nichtsdestotrotz haben sich die Schweizer auf eine «Hitzeschlacht» vorbereitet: Trainiert wurde jeweils um die Mittagszeit in der prallen Sonne. Wie heiss es tatsächlich sein wird und ob das Stadion allenfalls runtergekühlt wird, wird sich am Donnerstag zeigen.
Das Besondere
Für zwei Spieler wird der erste WM-Auftritt in Doha ein spezieller sein. Breel Embolo spielt erstmals gegen sein Geburtsland Kamerun und macht keinen Hehl daraus, dass die Partie für ihn und seine Familie einen ganz besonderen Stellenwert hat. Für den Monaco-Söldner kommt es ausserdem zum «Stürmer-Duell» mit Bayern-Profi Eric-Maxim Choupo-Moting, den er noch aus gemeinsamen Schalker Zeiten kennt.
Eine nicht alltägliche Partie dürfte es auch für Xherdan Shaqiri werden. Der 109-fache Schweizer Internationale wird gegen Kamerun sein 10. WM-Spiel bestreiten und damit zu den Rekordhaltern Valon Behrami und Stephan Lichtsteiner aufschliessen.
Mögliche Aufstellung
Im Gegensatz zu früheren Endrunden gibt es im Hinblick auf die Schweizer Aufstellung wenig Geheimnisse. Trainer Murat Yakin dürfte auf sein bewährtes System zurückgreifen. Einzig die Positionen des linken Offensivspielers lässt Raum für Spekulationen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der zuletzt in der Nations League verletzte Noah Okafor Ruben Vargas ersetzen wird.
Schweiz: 1 Sommer; 3 Widmer, 5 Akanji, 4 Elvedi, 13 Rodriguez; 8 Freuler, 10 Xhaka; 23 Shaqiri, 15 Sow, 19 Okafor; 7 Embolo.
Das Fragezeichen
Die Geschichte ist bekannt: Knapp einen Monat vor der WM verletzte sich Stamm-Goalie Yann Sommer am Knöchel. Es scheint, als hätte er den Wettlauf gegen die Zeit für sich entschieden. Obwohl sein Auftritt im Testspiel gegen Ghana nicht über alle Zweifel erhaben war, gibt es an der Nummer 1 im Schweizer Tor nichts zu rütteln.
Die Prognose
Der Ex-Nati-Spieler und für RSI in Katar weilende Blerim Dzemaili traut der Nati Grosses zu – und erwartet im ersten Gruppenspiel gegen Kamerun einen Sieg. «Wir sind Favorit», sagt der 69-fache Internationale. Wie sein Tipp ausfällt, erfahren Sie hier im Video: