Das Thermometer zeigt genau 30 Grad an, als die Schweizer Nati am Dienstag kurz vor 16 Uhr erstmals den Trainingsplatz der University of Science and Technology in Doha betritt. Hinter der grosszügigen Anlage – auf der sich unter anderem auch Padelplätze und eine Cricketanlage befinden – ragt die eindrückliche Skyline von Doha in den Himmel.
Die «Basis», welche der Schweizer Fussballverband für die Weltmeisterschaft ausgesucht hat, ist gut gelegen. Nur 15 Autominuten ist das Trainingsgelände vom Nati-Hotel entfernt. Ohnehin zeigt sich schnell, was schon lange proklamiert wurde: Die WM in Katar ist jene der kurzen Wege.
Stadion-Sightseeing «wider Willen»
Auf der rund 20-minütigen Busfahrt der SRG-Delegation vom Flughafen ins Hotel konnte man bereits einen Blick auf das Al Thumama sowie das Al Janoub Stadium, wo die Schweiz ihr Auftaktspiel bestreiten wird, erhaschen. Auf dem Weg vom Hotel ins IBC (International Broadcast Center) fährt man am Education City und am Khalifa International Stadium vorbei. Alle 8 WM-Stadien befinden sich in einem Radius von knapp 35 Kilometern.
Von einer allfälligen WM-Euphorie ist hingegen (noch) wenig zu spüren. Vereinzelt säumen Werbebanner und Länderflaggen die Strassen, abgesehen von drei aufwändig «verkleideten» Mexikanern am Flughafen fehlt von Fans noch jede Spur. Es bleibt bis zum Eröffnungsspiel am kommenden Sonntag aber noch Zeit.
Sommer mit von der Partie
Darüber macht sich die Nati selbstredend wenig Gedanken. Seit Montagmittag gilt der Fokus dem WM-Start. Akklimatisierung heisst das Stichwort. Nur gerade zwei Trainingseinheiten stehen vor dem einzigen Testspiel gegen Ghana am Donnerstag in Abu Dhabi auf dem Programm. Erfreulich für Coach Murat Yakin: Der zuletzt am Knöchel verletzte Yann Sommer macht beim Aufgalopp das ganze Programm mit.
Nach rund einer Stunde geht die Einheit mit einem lockeren «Freistoss-Battle» zu Ende. Breel Embolo versucht sich dabei als Torhüter und macht eine gute Figur. «Hätte ich Handschuhe angehabt, wäre ich in der Hierarchie mindestens die Nummer 2», scherzt der formstarke Stürmer in Richtung der anwesenden Journalisten. A propos Journalisten: Diese konnten sich bei Bedarf auf die klimatisierte Medientribüne zurückziehen.