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Erkenntnisse zur WM in Katar «Ballbesitzorientierter Fussball nicht mehr von Erfolg gekrönt»

Taktiktrends, Niveau, Entdeckungen und Enttäuschungen: Die bisherige WM in Katar in der Analyse von SRF-Experte Kay Voser und Fifa-Datenspezialist Pascal Zuberbühler.

Während Kay Voser als SRF-Experte die Spiele aus der Schweiz aus verfolgt hat, hat sich Ex-Nationaltorhüter Pascal Zuberbühler als «Senior Football Expert» und Mitglied der «Technical Study Group» der Fifa einen Eindruck vor Ort verschafft. Für den Weltverband analysiert Zuberbühler mit seinem Daten-Team sämtliche WM-Spiele bis ins kleinste Detail. Diese Dinge sind Zuberbühler und Voser an der WM aufgefallen:

Das Niveau

Beide Experten sind sich einig, dass das Niveau höher und ausgeglichener geworden ist. «Kein einziges Team hat in der Vorrunde das Punktemaximum eingefahren», gibt Zuberbühler zu bedenken. Es gäbe auch kaum eine Mannschaft, die nicht Topspieler in den Topligen habe, pflichtet Voser bei, ausserdem «sind alle Teams taktisch extrem gut eingestellt, gut organisiert und arbeiten sehr diszipliniert gegen den Ball».

Waren im Achtelfinal noch Nationen sämtlicher Kontinentalverbände vertreten, sind im Viertelfinal hauptsächlich wieder die üblichen Verdächtigen vertreten. «Nun ist es wieder sehr Europa- und Südamerika-lastig», sagt denn auch Zuberbühler. Immerhin sorge Marokko noch für einen Farbtupfer: «Das ist schon ein halber Weltmeister, so wie sich das Team mit diesem Herz, diesen Fans, mit dieser Begeisterung präsentiert hat.»

Taktische und spielerische Trends

Eine Erkenntnis von Voser lautet: «Der ballbesitzorientierte Fussball ist nicht mehr von Erfolg gekrönt.» Dies macht er am Beispiel der Spanier fest, die trotz mehrheitlich um die 80 Prozent Ballbesitz nur ein Spiel gewinnen konnten. Umso wichtiger seien die Umschalt-Momente, die gerade auch die kleineren Teams zum Erfolg geführt hätten.

Zuberbühler und seine Datenanalysten haben festgestellt, dass die Teams verhältnismässig oft über Flanken aus dem Spiel zum Torerfolg gekommen seien. Und obwohl es schon 6 Nullnummern an dieser WM gegeben habe, wurden insgesamt schon mehr Tore erzielt als an der WM 2018 zum gleichen Zeitpunkt.

Besondere Freude hat Zuberbühler am Torhüterspiel. «Die Torhüter stehen höher, sind mehr ins Spiel eingebunden, das gefällt mir.» Auch die Quote gehaltener Elfmeter sei trotz der neuen Regelung, dass die Torhüter beim Abschluss des Schützen noch mit einem Fuss die Linie berühren müssen, deutlich gestiegen – von 21 auf fast 38 Prozent. Heisst: Mehr als jeder 3. Penalty wurde abgewehrt.

Entdeckungen und Enttäuschungen

Bei den Enttäuschungen kommt Voser nicht um die fussballerischen Schwergewichte wie Deutschland, Dänemark oder Belgien herum. Bei den «Roten Teufeln» seien die Topstars wie Kevin de Bruyne und Eden Hazard weit unter ihren Möglichkeiten geblieben. Bei den Entdeckungen fallen Voser gleich mehrere Namen ein.

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