Nun steht es fest: Sollte der angeschlagene Yann Sommer an der WM in Katar ersetzt werden müssen, wäre Gregor Kobel die erste Wahl. Am Freitag legte Murat Yakin im Rahmen des ersten Trainings in Doha offiziell die Goalie-Hierarchie fest. Jonas Omlin, der ebenfalls nach starken Leistungen bei Montpellier als mögliche Nummer 2 gehandelt worden war, muss sich hinten anstellen.
Meine Aufgabe ist es, für gute Stimmung in der Goalie-Gruppe zu sorgen. Zu schauen, dass Yann gut vorbereitet ist und ich im Notfall mental bereit wäre.
BVB-Goalie Kobel sieht in diesem Personalentscheid ein Zeichen des Vertrauens. Er weiss: «Ich habe in den letzten Wochen und Monaten gute Leistungen in der Bundesliga und der Champions League gezeigt. Anders wäre ich auch nicht in diese Position gekommen.»
Die vor rund einem Monat erlittene Verletzung lässt hinter Sommers WM-Einsätzen nach wie vor ein Fragezeichen stehen. Kobel stünde bereit, betont aber: «Meine Aufgabe ist es, für gute Stimmung in der Goalie-Gruppe zu sorgen. Zu schauen, dass Yann gut vorbereitet ist und ich im Notfall mental bereit wäre.»
Für Kobel ist die Ersatzrolle eine Umstellung, bei Dortmund ist er die unumstrittene Nummer 1. Er füge sich seinem Schicksal, akzeptiere die Hierarchie. Schliesslich habe Sommer «super, super gute Leistungen in der Nati» gebracht.
Sommer wird am Tag vor dem Final 34 Jahre alt, denkbar, dass er in Katar seine letzte WM-Endrunde bestreitet. Sieht der 9 Jahre jüngere Kobel in der Ernennung zum Nummer-1-Ersatz auch schon einen Wink, Sommers direkter Nachfolger zu werden? Er relativiert: «Es ist eine Momentaufnahme, im Fussball geht es immer sehr schnell. Klar ist der Stammplatz mein Ziel, darum will ich mich jeden Tag verbessern.»
Kühler Kopf bei grosser Hitze
In der momentanen Situation will Kobel jedenfalls kühlen Kopf bewahren. Gar nicht so leicht bei der schwülen Witterung in Doha, die das Quecksilber gerne auch mal über die 30-Grad-Grenze hebt. Für den 24-Jährigen auch kein Problem: «Im Kopf ist es eine Umstellung. Aber es ist nichts, was wir noch nie gesehen haben. Es ist schon in Ordnung.»