Als eine der letzten Nationen greift die Schweizer Nati am Donnerstag ins WM-Geschehen ein. Klammert man das missglückte Testspiel gegen Ghana aus, scheint die Nati in einem guten Zustand zu sein.
Da ist einerseits der Teamspirit, der von Granit Xhaka an der Medienkonferenz vor dem Startspiel gegen Kamerun noch einmal besonders gerühmt wurde: «Ich würde euch gerne mal für 24 Stunden mitnehmen, dann würdet ihr sehen, wie die Stimmung bei uns ist», flachste der Captain an die Medienvertreter gerichtet. Auch die Spieler, die nicht zur Startformation zählen würden, machen mit, so Xhaka: «Sie können entscheidend sein, wenn man ganz vorne mitspielen will.»
Zudem wurde die Ruhe im und ums Team noch einmal speziell hervorgehoben. Anders als bei vorherigen Endrunden sei der Sport aktuell im Fokus. Zwar herrschte auch im Nati-Camp rund um die verbotene Captainbinde kurzzeitig Aufruhr. Doch das wurde gut beiseitegeschoben, «sodass wir uns nur auf den Fussball konzentrieren konnten», erklärte Nati-Coach Murat Yakin, um es noch zuzuspitzen: «Was die anderen machen, interessiert uns nicht.»
Voller Fokus auf Fussball
Auch Xhaka liess sich – mit Blick auf die Aktion der deutschen Nationalmannschaft – nicht aus der Reserve locken. Er habe das Bild der DFB-Elf gesehen, habe aber nicht das Gefühl, dass die Nati etwas machen müsse. «Wir müssen die Situation so akzeptieren, wie sie ist, jetzt konzentrieren wir uns auf Fussball.»
Sportlich beginnt man das WM-Abenteuer am Donnerstag gegen Kamerun. Ein Gegner, der vor allem in der Offensive mit den Stürmern Eric Maxim Choupo-Moting und Vincent Aboubakar viel Qualität hat. Man sei aber so oder so auf jeden einzelnen Spieler und die Taktik vorbereitet. «Wir wissen, was auf uns zukommt!», liess Yakin verlauten.
Darauf angesprochen, auf welches Ergebnis er beim anderen Spiel der Gruppe G zwischen Brasilien und Serbien hoffe, gab Xhaka zu Protokoll: «Uns interessiert das andere Spiel nicht, wir müssen auf uns schauen und unsere eigenen Spiele gewinnen.»
Keine Fragezeichen bei Sommer und Shaqiri
Yakin wollte am Vorabend der Partie gegen Kamerun nicht preisgeben, in welcher Aufstellung sein Team ins WM-Abenteuer starten wird. Immerhin eröffnete er den Medien, dass Yann Sommer und Xherdan Shaqiri von Beginn an auflaufen werden. Der Gladbach-Goalie habe sich völlig von seiner Fussverletzung erholt und sei topfit. «Er hat sich von Tag zu Tag wohler und fitter gefühlt. Yann ist wieder in Topform – wie vor seiner Verletzung.»
Auch Shaqiri werde in der Startformation stehen: «Er hat in den Trainings gezeigt, dass er einen hohen Rhythmus gehen kann.» Zudem sei der Chicago-Fire-Legionär endlich wieder einmal vor einem grossen Turnier nicht verletzt. Für Yakin sei aber gar nicht entscheidend, mit welcher Formation man auftreten werde. «Das Team ist flexibel zusammengestellt. Wichtig ist, dass wir druckvoll und mit hoher Intensität spielen.»
Und dann sei auch im weiteren Verlauf der WM vieles möglich. Schliesslich sei man nach Katar gereist, «um Geschichte zu schreiben», so das Duo unisono. Gegen Kamerun soll das erste Kapitel geschrieben werden – im Idealfall soll am Ende ein Happy End stehen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Schweiz: 1 Sommer; 3 Widmer, 5 Akanji, 4 Elvedi, 13 Rodriguez; 8 Freuler, 10 Xhaka; 23 Shaqiri, 15 Sow, 19 Okafor; 7 Embolo.
Kamerun: 23 Onana; 19 Fai, 3 Nkoulou, 21 Castelletto, 25 Tolo; 20 Mbeumo, 18 Hongla, 8 Anguissa, 12 Toko Ekambi; 10 Aboubakar, 13 Choupo-Moting.