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Nach Out gegen Frankreich «Harry's Pain»: Englands Presse ist gnädig, Experte Neville tobt

Gut gespielt, trotzdem out: Gareth Southgates' Zukunft bei den «Three Lions» ist offen, für Ärger sorgt der Schiedsrichter.

Wieder einmal wird England ein Elfmeter zum Verhängnis. Harry Kane verschiesst, das Warten der «Three Lions» auf einen grossen Titel geht weiter. «Heute Abend war wahrscheinlich unsere beste Leistung des Turniers. Wir haben eine riesige Nation herausgefordert. Das Ergebnis ist aber alles, was zählt», meinte Trainer Gareth Southgate nach dem Viertelfinal-Out. Kane hatte in der 84. Minute die Chance zum Ausgleich, vergab aber per Elfmeter, nachdem er zuvor vom Punkt getroffen hatte.

«Er ist der beste Schütze. Aber selbst die Besten verschiessen mal. Das ist Fussball. Für mich ist er ein fantastischer Anführer, er hat sein bestes Spiel gemacht bei dieser WM», lobte Southgate. Englands Teammanager liess trotz Vertrags bis 2024 seine Zukunft offen. «So ein Turnier kostet sehr viel Energie, ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht», sagte der 52-Jährige nach dem 1:2 gegen Titelverteidiger Frankreich, «ich will die richtige Entscheidung treffen – für das Team, für England, für den Verband.»

Die englische Presse, in der Vergangenheit in solchen Situationen mitunter zwischen Spott und Gehässigkeit mäandernd, zeigte sich für einmal trotz des enttäuschenden Resultates gnädig:

  • BBC: «Ein brutaler Ausgang. Das Aus der Three Lions fühlt sich noch schmerzhafter an.»
  • Daily Mirror: «Engländer haben immer eine Entschuldigung für ein WM-Aus, aber die Niederlage gegen Frankreich ist keine Schande.»
  • Daily Star: «It's not coming home.»
  • The Sun: «Harry's Pain. Der tapfere Harry Kane muss mit seinen Tränen kämpfen, nachdem England gegen Frankreich aus der WM fliegt.»
  • Daily Mail: «Wie könnte Gareth Soutgate jetzt dieses englische Team verlassen? Sein Herz wird gebrochen sein, aber die Three Lions sind in seiner Amtszeit von einer Zirkusnummer zu einer Spitzen-Fussballnation geworden.»
  • Guardian: «Jeder hätte Haus und Hof auf Harry Kane verwettet.»

Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet hingegen Schiedsrichter Wilton Sampaio. Ex-Profi Gary Neville twitterte am Samstagabend: «Der Schiedsrichter ist ein Witz!» Sampaio wirkte bei dem Topspiel in mehreren Situationen nicht souverän und überfordert, der Brasilianer hatte in Al-Khor mehrere knifflige Elfmeterszenen zu beurteilen. «Ich sage nicht, dass er für Englands Aus verantwortlich ist. Die Menschen werden sagen, das sind Ausreden, aber er war einfach ein schlechter Schiedsrichter», sagte Neville nach der 1:2-Niederlage der «Three Lions» bei ITV .

SRF zwei, Sportlive, 11.12.22, 20 Uhr ; 

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