Winter-WM wäre anders. «Wir haben Hitze erwartet. Aber dass es gleich so heiss ist, dachten wir nicht», sagt Nati-Trainer Murat Yakin vor dem Testspiel gegen Ghana. Die Schweizer sind seit zwei Tagen in Katar, das Thermometer klettert mittags gerne auf über 30 Grad.
«Wir müssen uns dran gewöhnen, es bleibt uns nichts anderes übrig», so Yakin. Sorgen macht er sich deswegen aber keine, auch Mittelfeldmann Ruben Vargas sagt: «Es wird von Tag zu Tag besser.»
Noch besser soll es nach dem Duell mit Ghana sein. Im ersten und einzigen Testspiel vor der WM, die für die Schweiz dann eine Woche später gegen Kamerun startet, will man sich ein gutes Gefühl und die nötige Coolness holen.
Gegen Ghana hat die Schweiz – genau wie gegen Kamerun – zuvor noch nie gespielt. Der Test soll die Begegnung mit dem WM-Startgegner simulieren. Die Gemeinsamkeiten der beiden Fussball-Nationen aus Afrika sollte man neben der geographischen Nähe und der physischen Stärke aber nicht überbewerten.
Die Frage der Aufstellung
Die grösste Herausforderung für Yakin wird die Aufstellung sein. «Wir dürfen nur 6 Mal wechseln, können also nicht 2 komplette Formationen aufstellen», so der 48-Jährige. Der Coach muss eine Balance finden zwischen Stammkräfte schonen (wie Granit Xhaka oder Manuel Akanji), Newcomer einbringen (wie Fabian Rieder oder Ardon Jashari) und Akteuren Spielzeit geben, die zuletzt in ihren Klubs häufiger fehlten.
Letzteres betrifft etwa Xherdan Shaqiri oder Haris Seferovic – bei ihnen kündigte Yakin bereits an, dass sie sehr wahrscheinlich auf dem Platz stehen werden. Weil Ghana aber ein möglicher Achtelfinal-Gegner ist, dürfte hinsichtlich Aufstellung sowieso nicht alles in Stein gemeisselt sein. SRF-Nati-Experte Benjamin Huggel erklärt: «Yakin wird sich ganz sicher nicht in die Karten blicken lassen.»
Für Sommer sieht's gut aus
Auf Einsatzzeit freut sich auch Vargas, der bei Augsburg in dieser Saison nicht immer erste Wahl war: «Wir nehmen das Testspiel sehr ernst. Die WM rückt immer näher.» Nach den intensiven Tagen mit der Anreise, der Zeitverschiebung und eben der Hitze sehnt er den Start herbei.
Für Yann Sommer stehen die Vorzeichen gut. Der zuletzt verletzte Goalie konnte mit dem Team trainieren. Yakin meint 24 Stunden vor Anpfiff: «Es sieht gut aus.» Für SRF-Experte Huggel ist das elementar. Das Testspiel komme für den Nati-Rückhalt gelegen, um doch noch Spielpraxis zu sammeln. Dann könnte die vermeintliche Winter-WM doch zu einer Sommer-WM werden.
Mögliche Aufstellungen:
Schweiz: Sommer; Widmer, Schär, Elvedi, Rodriguez; Freuler, Xhaka; Shaqiri, Zakaria, Okafor; Embolo.
Ghana: Zigi; Odoi, Djiku, Amartey, Lamptey; Partey, Owusu; Fatawu, Kudus, Jonathan Ayew; Afena-Gyan.