N'Golo Kanté, Paul Pogba, Presnel Kimpembe – und nun auch noch Karim Benzema. Die prominenten Ausfälle sind an der WM in Katar vor allem im Kader der Franzosen zu finden. Besonders bitter für Didier Deschamps: Die Last-Minute-Verletzung von Ballon-d'Or-Sieger Benzema, der nicht nur das erste Spiel gegen Australien verpassen wird, sondern gleich die Heimreise aus dem Wüstenstaat antrat.
Üben in Gelassenheit
«Wir haben genügend Spieler, um andere mitreissen zu können», beruhigte Deschamps jüngst die französischen Medien in einer Pressekonferenz. Ein Blick auf sein breites Kader lässt den 54-Jährigen wohl tatsächlich ruhiger schlafen. Mit William Saliba, dem Youngster Eduardo Camavinga oder dem formstarken Randal Kolo Muani hat Deschamps sowohl hinten wie vorne gleich mehrere Joker im Ärmel.
Und doch scheint der Fokus für einmal weniger auf dem Gegner als auf den eigenen Sorgen zu liegen. Ein Fehlstart wäre insofern fatal, als dass die beiden danach folgenden Kontrahenten mit Dänemark und Tunesien stärker als die «Socceroos» einzuordnen sind. Besonders die Nordeuropäer spielten eine überzeugende Qualifikation und reisen mit grossem Selbstvertrauen nach Katar.
Die Last einer ganzen Nation
Ein Akteur rückt aufgrund der gewichtigen Absenzen vor dem Duell mit dem Aussenseiter aus Ozeanien noch mehr ins Zentrum: Kylian Mbappé. Der PSG-Stürmer soll für die notwendige Gefahr vor dem Tor Australiens sorgen und so den positiven Start zur Mission Titelverteidigung sicherstellen. Zuvor hatten erst Italien in den 30er-Jahren und Brasilien 1958 und 1962 zwei Mal in Folge den WM-Pokal geholt.
Hinzu kommt eine unrühmliche Serie, an welche die Franzosen vor ihrem ersten Auftritt in Al-Wakrah am besten gar nicht denken: Mit Italien, Spanien und Deutschland blieben die letzten drei Weltmeister bei der Mission Titelverteidigung jeweils bereits in der Gruppenphase hängen.