Die Stärkeverhältnisse
Gruppenkopf ist Frankreich. Doch der Titelverteidiger schwächelte zuletzt. Nach einem Remis in Österreich und zwei Niederlagen gegen Dänemark konnte der Abstieg in der Nations League nur knapp abgewendet werden. Auf ebenjene Dänen trifft die «Equipe Tricolore» nun auch in Katar. Auch weil Frankreichs Mittelfeldmotoren N’Golo Kanté und Paul Pogba sowie die Stürmer Karim Benzema und Christopher Nkunku verletzt fehlen, dürfte es zu einem spannenden Duell um den Gruppensieg kommen. Dänemark präsentiert sich seit der emotionalen EM 2021 und vor allem dem Comeback des damals kollabierten Christian Eriksen in starker Form. 9 Siege holte sich das neue «Danish Dynamite» in 10 WM-Quali-Partien.
Australien müsste über sich hinauswachsen, um die europäische Phalanx an der Gruppenspitze zu sprengen. Grösster Star der Equipe ist Aaron Mooy, der bei Celtic Glasgow unter Vertrag steht. Tunesien ist Aussenseiter in der Gruppe D. Das Ticket nach Katar löste man mit der Basis einer starken Defensive. Die entscheidenden beiden Spiele wurden gegen Mali mit dem Gesamtskore von 1:0 gewonnen.
Team | Fifa-Ranking | WM-Endrunden | Bestes WM-Abschneiden |
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FRANKREICH | Nr. 4 |
16. (1930/1934/1938/1954/1958/ 1966/1978/1982/1986/1998/ 2002/2006/2010/2014/2018/ 2022) |
Weltmeister (1998/2018) |
DÄNEMARK | Nr. 10 |
6. (1986/1998/2002/2010/2018/ 2022) |
Viertelfinal (1998) |
AUSTRALIEN | Nr. 38 |
6. (1974/2006/2010/2014/2018/ 2022) |
Achtelfinal (2006) |
TUNESIEN | Nr. 30 |
6. (1978/1998/2002/2006/2018/ 2022) |
Vorrunde |
Die Partien
- Dienstag, 22.11. – 14:00 Uhr Dänemark - Tunesien (Al-Rayyan)
- Dienstag, 22.11. – 20:00 Uhr Frankreich - Australien (Al-Wakrah)
- Samstag, 26.11. – 11:00 Uhr Tunesien - Australien (Al-Wakrah)
- Samstag, 26.11. – 17:00 Uhr Frankreich - Dänemark (Doha)
- Mittwoch, 30.11. – 16:00 Uhr Tunesien - Frankreich (Al-Rayyan)
- Mittwoch, 30.11. – 16:00 Uhr Australien - Dänemark (Al-Wakrah)
Im FIFA-Magazin im Fokus
Die Köpfe auf und neben dem Platz
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Bild 1 von 9. Kylian Mbappé (23/Frankreich). Wo er ist, da ist Gefahr: Kylian Mbappé wirbelt scheinbar mühelos komplette Abwehrreihen durcheinander. Da verzeiht ihm der französische Verband auch die Weigerung, sich auf das Mannschaftsfoto zu stellen ... Bildquelle: imago images/PA Images.
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Bild 2 von 9. Christian Eriksen (30/Dänemark). Am 12. Juni 2021 stand Christian Eriksens Herz und damit die ganze Fussballwelt für eine kurze Zeit still. Doch der geniale Mittelfeldspieler konnte reanimiert werden und gab im März sein Comeback im Nationalteam. Er tat es, wie es sich für ein solches fussballerisches Genie geziemt: mit einem Tor 114 Sekunden nach seiner Einwechslung. Bildquelle: imago images/Zuma Wire.
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Bild 3 von 9. Aaron Mooy (32/Australien). Der Routinier ist die Schaltzentrale im australischen Mittelfeld. Seit diesem Sommer spielt Mooy für Celtic Glasgow. Bei den Schotten ist er indes nicht unumstrittener Stammspieler. Bildquelle: imago images/Aflosports.
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Bild 4 von 9. Ellyes Shkiri (27/Tunesien). Der Stabilisator des 1. FC Köln kommt mit der Erfahrung von bereits rund 100 Bundesligaspielen. Als Taktgeber, auch bei den «Adlern von Karthago», steht er auf dem Zettel etlicher Manager. Bildquelle: imago images/Jan Hübner.
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Bild 5 von 9. Mohamed Dräger (26/Tunesien). Ein wenig Schweiz steckt auch in Tunesiens Nationalmannschaft. Dräger spielt seit diesem Jahr für den FC Luzern. Bildquelle: IMAGO / PanoramiC.
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Bild 6 von 9. Dider Deschamps, Trainer von Frankreich. Der «General» steht schon seit über 10 Jahren an der Seitenlinie der Franzosen. Zuletzt sah sich seine Mannschaft lauter Kritik ausgesetzt. Ein gelungener WM-Auftritt würde die Wogen beim Titelverteidiger glätten. Bildquelle: imago images/Anca Tepei.
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Bild 7 von 9. Kasper Hjulmand, Trainer von Dänemark. Dem 50-Jährigen ist es gelungen, eine Equipe zu formen, die an die Europameister von 1992 erinnert. Unvergessen sind die frechen Auftritte an der EM im Vorjahr sowie der Zusammenhalt nach der Eriksen-Tragödie. Bildquelle: imago images/Le Pictorium.
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Bild 8 von 9. Graham Arnold, Trainer von Australien. Nur 12 Spieler haben mehr Tore für die «Socceroos» geschossen als der heutige Coach. Einen solchen Knipser könnte Arnold gut gebrauchen. Eine Wiederholung der WM 2006, als sich Australien für die Achtelfinals qualifizieren konnte, scheint eher unwahrscheinlich. Bildquelle: imago images/AAP.
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Bild 9 von 9. Jalel Kadri, Trainer von Tunesien. Der ehemalige Co-Trainer der Tunesier sprang am Afrika-Cup für den erkrankten Mondher Kebaier ein. Letzterer wurde wieder gesund, erhielt seinen Job aber nicht mehr wieder. Bildquelle: imago images/Aflosport.
Einige Fakten auf den Punkt gebracht
- Man kennt sich: Australien, Dänemark und Frankreich trafen schon in der Gruppenphase der WM 2018 aufeinander – mit dem erfreulicheren Ende für die beiden europäischen Equipe. Statt Tunesien war damals noch Peru Gruppengegner.
- Geschichte schreiben: Frankreichs Trainer Didier Deschamps wurde 1998 als Spieler Weltmeister. Vor 4 Jahren legte er als Trainer nach. Der «General» könnte als erst 2. Coach nach dem Italiener Vittorio Pozzo (1934/1938) das WM-Double feiern.
- Kein Foto für dich: Superstar Kylian Mbappé sorgte im September für Diskussionen. Einen Fototermin sagte der 23-Jährige ab, nachdem der Verband es abgelehnt hatte, die Vereinbarung über die Bildrechte der Spieler zu ändern. Schon im März war Mbappé dem Fototermin ferngeblieben, weil er nicht wollte, dass sein Bild mit gewissen Marken in Verbindung gebracht wird.
- Schwarzseher: Als Reaktion auf die Vorwürfe gegen Katar, Arbeiter beim Bau des Stadions ausgebeutet zu haben und Menschenrechte strukturell zu verletzen, präsentierte das dänische Team ein komplett in Schwarz gehaltenes Trikot. Ob dieses zum Einsatz kommt ist fraglich, jedenfalls war es im Fanshop ein absoluter Verkaufsschlager.
Die Fortsetzung
Der Sieger der Gruppe D bekommt es im Achtelfinal mit dem Zweitplatzierten der Gruppe C (Argentinien, Polen, Mexiko, Saudi-Arabien) zu tun. Der Zweitplatzierte trifft auf den Besten aus dem Pool C.