Die Stärkeverhältnisse
Der 2. Spieltag der Gruppe E hält mit Spanien vs. Deutschland früh einen Leckerbissen mit Zündstoff bereit. Denn die Affiche zwischen dem Weltmeister von 2010 und der nachfolgenden DFB-Elf, ihres Zeichens gesamthaft 4-facher Champion, wäre durchaus finalwürdig.
Unter Coach Luis Enrique mauserten sich die Iberer allmählich zum erneuten Titelkandidaten, nachdem sie zwischen 2008 und 2012 das Triple EM - WM - EM abgeräumt hatten und hinterher schwer untendurch mussten. Nebst dem Teilnehmer am Nations-League-Finalturnier ist im Wüstenstaat aber auch mit Deutschland zu rechnen – und dies im Unterschied zu Spanien trotz einer wenig berauschenden Nations-League-Kampagne (1 Sieg/4 Remis/1 Niederlage). Im Aufgebot von Hansi Flick figuriert die geballte Ladung von 7 Bayern-Leistungsträger, die sich auf ganzen Team-Achsen austoben können.
Japan und Costa Rica ergänzen die Gruppe E. Beide gelten sie nicht als Schwergewichte, durchaus aber als unbequeme Herausforderer. Die Asiaten zeichneten sich seit ihrer Ankunft auf der WM-Bühne 1998 durch eine unglaubliche Konstanz aus und verpassten seither keine Ausgabe mehr. Ihnen eigen ist die offensive Durchschlagskraft. Beim mittelamerikanischen Vertreter verhält es sich gerade umgekehrt: Das Prunkstück Costa Ricas ist der defensive Rückhalt, namentlich gilt Torhüter Keylor Navas als Lebensversicherung. Der PSG-Keeper war schon beim Viertelfinal-Einzug an der WM 2014 herausragend, als man mit Italien und England in der Gruppe übrigens zwei europäische Riesen hinter sich gelassen hatte.
Team | Fifa-Ranking | WM-Endrunden | Bestes WM-Abschneiden |
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DEUTSCHLAND | Nr. 11 |
20. (1934/1938/1954/1958/1962/1966/ 1970/1974/1978/1982/1986/1990/ 1994/1998/2002/2006/2010/2014/ 2018/2022) |
Weltmeister (1954/1974/ 1990/2014) |
JAPAN | Nr. 24 |
7. (1998/2002/2006/2010/2014/ 2018/2022) |
Achtelfinal (2002/2010/ 2018) |
SPANIEN | Nr. 7 |
16. (1934/1950/1962/1966/1978/1982/ 1986/1990/1994/1998/2002/ 2006/2010/2014/2018/2022) |
Weltmeister (2010) |
COSTA RICA | Nr. 31 |
6. (1990/2002/2006/2014/2018/2022) |
Viertelfinal (2014) |
Die Partien
- Mittwoch, 23.11. – 14:00 Uhr Deutschland - Japan (Khalifa International)
- Mittwoch, 23.11. – 17:00 Uhr Spanien - Costa Rica (Al Thumama)
- Sonntag, 27.11. – 11:00 Uhr Japan - Costa Rica (Ahmad Bin Ali)
- Sonntag, 27.11. – 20:00 Uhr Spanien - Deutschland (Al Bayt)
- Donnerstag, 1.12. – 20:00 Uhr Costa Rica - Deutschland (Al Bayt)
- Donnerstag, 1.12. – 20:00 Uhr Japan - Spanien (Khalifa International)
Im FIFA-Magazin im Fokus
Die Köpfe auf und neben dem Platz
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Bild 1 von 14. Leroy Sané (26/Deutschland). Der Bayern-Angreifer weiss, wo das Tor steht. Im Schnitt trifft er in fast jedem 4. Länderspiel, jetzt will er endlich auch bei seiner 1. WM Tritt fassen. Bildquelle: Keystone/DPA/Sven Hoppe.
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Bild 2 von 14. Serge Gnabry (27/Deutschland). Auch er ist ein Münchner – einer von sieben im DFB-Kader –, ist rechtzeitig in Topform gekommen und trägt im Nationalteam die Nummer 10. Bildquelle: Keystone/EPA/Ronald Wittek Conditions.
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Bild 3 von 14. Thomas Müller (33/Deutschland). Ein Evergreen mit schon 16 WM-Partien in den Beinen und 10 WM-Toren auf dem Konto, Weltmeister 2014 mit Deutschland. Bildquelle: imago images/ Agencia MexSport.
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Bild 4 von 14. Takumi Minamino (27/Japan). Offensiver Trumpf mit enormen Fähigkeiten, die er auch bei Monaco ausspielt. Mit 10 Goals zählte Minamino zu den erfolgreichsten WM-Quali-Torschützen für Japan. Bildquelle: imago images/ANP.
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Bild 5 von 14. Daichi Kamada (26/Japan). Er gehört zum japanischen Septett, das im Fussball-Alltag in der Bundesliga kickt. Und Frankfurts Mittelfeld-Motor ist mit 7 Toren und 5 Assists, gemessen an den Skorerpunkten, die Nummer 7 in der deutschen Top-Liga. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Martin Meissner.
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Bild 6 von 14. Ferran Torres (22/Spanien). Einer von sieben Katalanen, die im WM-Team Unterschlupf fanden. Im Gegensatz zu Klubkollege und Spaniens Captain Sergio Busquets (34) steht Torres für die Generation «junge Wilde». Bildquelle: Keystone/AP Photo/Petr David Josek.
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Bild 7 von 14. Alvaro Morata (30/Spanien). Er dürfte im Angriff zum Zug kommen. Der Atletico-Söldner ist nicht unumstritten, hat aber schon häufig geliefert. Bildquelle: Keystone/EPA/Jose Manuel Vidal.
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Bild 8 von 14. Unai Simon (25/Spanien). Er hütet auf Klubebene bei Athletic Bilbao das Tor und stand in den letzten 29 Matches von Spanien 27-mal im Kasten. Bildquelle: Keystone/EPA/Alejandro Garcia.
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Bild 9 von 14. Joel Campbell (30/Costa Rica). Bei Mittelamerikaner ein Garant für Tore – und dies seit geraumer Zeit. Bildquelle: Keystone/EPA/Noushad Thekkayil.
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Bild 10 von 14. Keylor Navas (35/Costa Rica). Er hexte sich bei der WM 2014 als damals noch weitgehend unbekannter Torhüter ins Rampenlicht. Mittlerweile steht der 3-fache CL-Sieger mit Real Madrid in seiner 4. Saison bei PSG, dort aber nicht mehr zwischen den Pfosten. Bildquelle: Keystone/EPA/Noushad Thekkayil.
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Bild 11 von 14. Hansi Flick, Trainer Deutschland. Acht Jahre lang stand er neben Jogi Löw als Co-Trainer an der Seitenlinie der deutschen Nationalmannschaft. Nach durchschlagendem Erfolg als Cheftrainer von Bayern München übernahm er im August 2021 das Amt als Bundestrainer. Bildquelle: Keystone/DPA/Arne Dedert.
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Bild 12 von 14. Hajime Moriyasu, Trainer Japan. Als Spieler gewann der heute 54-Jährige die Asienmeisterschaft. Seit 2018 ist er Trainer der japanischen Nationalmannschaft. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Martin Meissner.
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Bild 13 von 14. Luis Enrique, Trainer Spanien. Als Spieler nahm der Spanier an insgesamt 3 WM-Endrunden teil. Das Turnier in Katar wird für ihn die zweite Weltmeisterschaft als Trainer. Bildquelle: imago images/GlobalImagens.
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Bild 14 von 14. Luis Fernando Suarez, Trainer Costa Rica. Für den 62-jährigen Kolumbianer ist es die dritte WM-Teilnahme. 2006 war stand er bei Ecuador an der Seitenlinie, 2014 nahm er mit Honduras an der WM teil. Bildquelle: imago images/Agencia EFE.
Einige Fakten auf den Punkt gebracht
- Auf den letzten Drücker: Das allerletzte Ticket für die Endrunde in Katar schnappte sich Costa Rica. Und somit kommt Bryan Ruiz vom heimischen Klub Alajuelense bei den «Ticos» zu einer Abschiedsvorstellung, denn nach der WM soll für den 37-Jährigen Schluss sein.
- Die Tragik abschütteln: Haarscharf war Japan an der letzten WM am Viertelfinal vorbeigeschrammt – und somit an seinem besten Abschneiden überhaupt. Gegen das klar favorisierte Belgien führte der 4-fache Asienmeister bis zur 69. Minute mit 2:0, dann kassierte er innert 5 Minuten den Ausgleich und in der 94. Minute nach einem Konter auch noch das 2:3.
- Ungeschlagen, aber ungekrönt: Luis Enrique erlebte an der letztjährigen EURO seine Turnier-Feuertaufe mit Spanien. Ohne Niederlage, aber nicht ohne Mühe kämpfte man sich in den Halbfinal vor: mit 5 Punkten aus der Gruppenphase und danach je 1 Sieg nach Verlängerung bzw. im Penaltyschiessen. Auch in der Vorschlussrunde fand Spanien kein Bezwinger nach 90 und sogar 120 Minuten, zog aber gegen Italien im Elfmeterschiessen den Kürzeren.
Die Fortsetzung
Der Sieger der Gruppe E bekommt es im Achtelfinal mit dem Zweitplatzierten der Gruppe F (Belgien, Kroatien, Kanada oder Marokko) zu tun. Der Zweitplatzierte trifft auf den Besten aus dem Pool F.