Denkt man heute an Ronaldo – den Brasilianer, nicht den Portugiesen – kommt einem vielleicht die WM 2002 in den Sinn, als er die Seleçao mit eigenwilliger Frisur und 8 Treffern im Alleingang zum Titel schoss.
Oder man erinnert sich an seine einzige Saison bei Barcelona, als er 1996/97 als damals 20-Jähriger 34 Tore in 37 Spielen schoss und dabei mit seinem Tempo, seiner Technik und seiner Wucht die Gegenspieler reihenweise aussteigen liess.
Vielleicht schiesst einem auch jenes Bild durch den Kopf, als Ronaldo am 12. April 2000 im blauschwarzen Inter-Dress mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen liegt, seinen Comeback-Versuch nach Knieverletzung abbrechen muss. Bis zu seinem Rücktritt 2011 bleiben Verletzungen seine treuen Begleiter.
Oder man erinnert sich an seine PSV-Zeit, als sein Stern aufging. Den WM-Final 1998, als Ronaldo kaum spielen konnte. An seine letzten Karriere-Jahre, als er nicht mehr durchtrainiert war.
Er war auf dem Platz ein Phänomen, der brasilianische Ronaldo. «Il Fenomeno» eben.
-
Bild 1 von 6. Der Newcomer. 1994 wechselt Ronaldo als 18-Jähriger von Belo Horizonte zum PSV Eindhoven. Dort schiesst er in 46 Spielen 42 Tore. Danach wechselt er nach Barcelona. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 6. Die Tormaschine. In Barcelona spielt Ronaldo nur eine Saison. Mit 34 Treffern in 37 Partien hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 6. Der Untröstliche. Im WM-Final 1998 in Paris gegen Gastgeber Frankreich ist Ronaldo nicht fit. Trotzdem soll er es für Brasilien richten. Der Versuch scheitert grandios und die «Seleçao» verliert 0:3. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 6. Der Verletzte. Im April 2000 wagt Ronaldo knapp 5 Monate nach einer schweren Knieverletzung einen Comeback-Versuch. Nach lediglich 6 Minuten muss er das Unterfangen unter grossen Schmerzen abbrechen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 6. Der Frisurenkönig. Mit einer nun ja – gewöhnungsbedürftigen – Frisur überragt Ronaldo an der WM 2002 alle und schiesst Brasilien mit 8 Toren, davon 2 im Final gegen Deutschland, fast im Alleingang zum Titel. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 6. Der Unaustrainierte. Nach 14 Jahren in Europa spielt Ronaldo zum Ende seiner Karriere von 2009 bis Anfang 2011 bei Corinthians Sao Paulo. Er ist längst nicht mehr der durchtrainierte, pfeilschnelle Stürmer. Aber «Il Fenomeno» bleibt er trotzdem. Bildquelle: Imago.