Resultate
Als Lucien Favre Mönchengladbach am 14. Februar 2011 übernahm, hätten die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Kapitel besser sein können. Der Romand war seit seiner Entlassung im September 2009 bei Hertha Berlin arbeitslos, die Borussia lag mit nur 16 Punkten am Tabellenende.
Doch der Schweizer schaffte mit den «Fohlen» das «Wunder». Mit 20 Punkten aus den verbliebenen 12 Spielen hievten sich die Borussen auf einen Relegationsplatz, wo sie sich schliesslich gegen Bochum durchsetzten. «Es war fast wie ein Titelgewinn, weil wieder Euphorie geherrscht hat», erinnerte sich der mittlerweile 57-jährige Favre.
Favre, der akribische Tüftler
In der Folgesaison schaffte es Mönchengladbach auf den sensationellen 4. Rang und kehrte damit 2012 erstmals nach einer 16-jährigen Durststrecke auf die internationale Bühne zurück. Seither folgten am Ende der Saison die Ränge 8 und 6. Auch heuer läuft es den Borussen top: In der Europa League stehen die «Fohlen» in der K.o.-Phase, im DFB-Pokal im Achtelfinal und in der Bundesliga auf dem 5. Zwischenrang.
Bei den Klub-Verantwortlichen ist man ob so viel Erfolg selbstredend glücklich. «Verein, Trainer und die Ideen, die hier verfolgt werden, passen wunderbar zusammen», liess sich Sportdirektor Max Eberl im Fussball-Magazin kicker zitieren.
Bald die Nummer 3 im Klub?
Favres Zahlen lassen sich in der Tat sehen: Im Herbst blieben die Gladbacher während 18 Pflichtspielen in Folge ungeschlagen, womit Favre den Klubrekord von Trainerlegende Hennes Weissweiler aus dem Jahr 1970 übertraf. Bleibt der Romand - derzeit nach Dortmunds Jürgen Klopp der dienstälteste Bundesliga-Trainer - mindestens bis Ende Saison bei Gladbach, wird er im Klub die Nummer 3. Einzig Weissweiler und Jupp Heynckes waren deutlich länger im Amt als Favre.
Das Lob von Ottmar Hitzfeld
Favres ausgezeichnete Arbeit veranlasste auch den ehemaligen Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld zu einer Lobeshymne. «Favre stellte die Glaubwürdigkeit des Klubs wieder her», so der Lörracher. Doch er geht gar noch weiter: «Erinnerungen an die früheren Glanzzeiten werden wach, als Weisweiler Trainer war. Er könnte sich in der Bundesliga in der Riege der ganz Grossen etablieren», so Hitzfeld. Favre ist auf dem besten Weg dazu.
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 04.02.15, 22:05 Uhr